Die Fassade der Kirche St. Johannes im Holtkamp weist seit Jahren Risse durch Gelände-Senkungen auf. Hinzu kommt eine defekte Heizung, die nur mit hohem Aufwand zu reparieren wäre. Das Ganze vor dem Hintergrund sinkender Gläubigen-Zahlen. Die Konsequenz: Die Kirche St. Johannes wird abgerissen. „Doch wir wollen im benachbarten Pfarrheim weiter kirchliche Angebote bereithalten“, sagt Pfarrdechant Jürgen Schäfer im Gespräch mit der Redaktion.
Erste Ideen sind seit einigen Monaten im Umlauf, werden aktuell immer konkreter. Derzeit lässt die Gemeinde Pläne erarbeiten, wie die geplante kleine Kapelle im großzügig bemessenen Pfarrheim aussehen könnte. „Die Pläne wollen wir kommenden Monat den Gremien vorstellen“, sagt Schäfer.
Altenstube wird zur Kapelle
Klar ist: Die Kapelle soll in der ehemaligen Altenstube im Mittelteil des Pfarrheimes einziehen. Da sie nur 40 Quadratmeter groß ist, bezeichnet sie der Pfarrdechant in Anlehnung an die in Mode gekommenen kleinen Mobil-Heime als „Tiny-Kapelle“. „Aber 35 bis 40 Leute werden dort Platz haben, ohne sich eingeengt zu fühlen.“
Die neue Kapelle St. Johannes soll eine Mischung aus Alt und Neu bieten. „Wir werden einiges aus der Kirche St. Johannes in die Kapelle mitnehmen, Kreuze oder Figuren“, sagt Schäfer. Andererseits wolle man diesem sakralen Raum auch eine moderne Note geben. Sollte die neue Kapelle doch einmal zu klein sein, könnte man in den benachbarten Pfarrsaal umziehen.

Jugendhilfe ist eingezogen
Das Pfarrheim ist, wie viele Kirchen auch, mittlerweile viel zu groß für die schrumpfende Zahl an Gläubigen. „Wir betreiben das Gebäude deshalb zusammen mit Partnern“, sagt der Pfarrdechant. Im Obergeschoss, wo früher die Hausmeisterwohnung war, ist vor einiger Zeit eine Wohngruppe der Jugendhilfe eingezogen. Schäfer sagt dazu: „Es ist immer gut, wenn ein Gebäude nicht unbewohnt ist.“
Den großen Souterrain-Bereich („Knapp 200 Quadratmeter, die früher für Jugendarbeit genutzt wurden.“) sind an die Caritas und die Stadt Werne für Stadtteilarbeit vergeben. Die Mitte der Immobilie stehe dann weiter für kirchliche Zwecke zur Verfügung. „Es wäre schade gewesen, wenn wir die sakrale Arbeit hier hätten aufgeben müssen“, sagt Jürgen Schäfer.
Kirche wird abgerissen
Dagegen hat das Stündlein für die benachbarte Kirche St. Johannes geschlagen. Vermutlich Ende September wird sie entweiht. „Dann räumen wir sie aus. Wir geben die Bänke ab, wollen die Orgel verkaufen und so weiter“, sagt Schäfer. Dann rückt irgendwann der Abrissbagger an, „vielleicht Anfang kommenden Jahres, aber das können wir jetzt noch nicht genau sagen“. Das frei werdende Grundstück will die Kirche vermarkten. Schäfer: „Interessenten aus dem sozialen Bereich würden wir bevorzugen.“
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