Weiteres Neubaugebiet für Werne in Aussicht Grundstück befindet sich in Toplage

Stadt treibt Planungen für weiteres Neubaugebiet voran
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Die Geschichte des städtischen Grundstücks an der Lünener Straße hat einiges zu bieten: Die ehemalige Steintorschule ist nicht nur das älteste noch vorhandene Schulgebäude in Werne, sondern wurde nach Einstellung des Schulbetriebs 1983 auch auf vielfältige Weise anderweitig genutzt. Unter anderem diente sie als Flüchtlingsunterkunft und als Domizil für das Kinderferienprogramm.

Viele Werner verbinden wohl noch freudige Kindheitserinnerungen mit dem einstigen Standort des Jugendzentrums Rapunzel. Bald könnten sie hier sogar wohnen, denn die Stadt will die Planungen für ein Neubaugebiet an dieser Stelle nun wieder vorantreiben.

Das erklärte Planungsdezernent Ralf Bülte am Dienstag (16. April) in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung: „Wir haben in den vergangenen Wochen und Monaten intensive Gespräche mit der Eigentümerin der benachbarten Fläche geführt. Die Eigentümerin ist jetzt zu einer gemeinsamen Projektentwicklung bereit. Deswegen wollen wir die Planungen für das Wohnquartier wieder aufnehmen.“

Zur Erinnerung: Einen Entwurf für das Areal gibt es bereits. Er stammt aus dem Jahr 2019. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie hatte das Architektenbüro Kroos und Schlemper seinerzeit ein Nachnutzungskonzept für den einstigen Schulstandort erarbeitet. Der Entwurf könnte nun als Grundlage für weitere Planungen dienen.

Dass der Standort zuletzt keine allzu hohe Priorität bei der Planung neuer Wohngebiete in Werne mehr hatte, lag unter anderem daran, dass die städtische Fläche - also das Gelände der einstigen Schule - zwar Platz für etwa 20 Wohneinheiten bieten würde, es laut Bülte aus städtebaulicher Sicht aber stets wünschenswert erschien, das Nachbargrundstück mit einzubeziehen. Das hatte Wernes Planungsdezernent zuletzt im Februar 2024 im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt.

Stadt braucht Investoren für Bauprojekt

Wie viele Wohneinheiten auf der zusätzlichen Fläche entstehen könnten, ist noch nicht klar. Fest steht hingegen, dass die Stadt bei dem Neubauprojekt auf Investoren angewiesen ist und nicht selbst in die Rolle der Bauherrin schlüpfen wird. Mit Blick auf die spätere Vermarktung liegen die Vorteile des Standorts auf der Hand: Abgesehen von der Nähe zur Innenstadt gilt er als bereits „integriert“. Das bedeutet, dass in der Regel keine neuen Straßen und Kanäle gebaut werden müssen. Gut möglich also, dass künftige Bauherren auf dem einstigen Schulgelände schon bald ihre eigene Geschichte schreiben können.

Die Wände der Gebäude auf dem ehemaligen Schulgelände in Werne sind beschmiert.
Ein trister Anblick: das Gelände der ehemaligen Steintorschule in Werne. © Felix Püschner

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