Werner Thiemann (v. l.) und Michael Heimken von den Baaken-Anwohnern übergeben die Unterschriftenlisten an Bürgermeister Lothar Christ und Dezernent Ralf Bülte.

© Jörg Heckenkamp

Neubau-Gegner beim Bürgermeister: „Das war ein Schuss in den Ofen“

rnBaugebiet Baaken

Die Anwohner, die sich gegen das neue Baugebiet im Baaken aussprechen, hatten jetzt einen Termin mit Bürgermeister Lothar Christ. Fazit nach einer Dreiviertelstunde: „Ein Schuss in den Ofen“

Werne

, 24.02.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit vergangenem Sommer bekämpfen Anwohner der Bellingheide das in ihrer Nähe geplante Baugebiet im Baaken. Sie verweisen auf andere Standorte. Am Montagmittag nahmen sich Bürgermeister Lothar Christ und Planungsdezernent Ralf Bülte eine Dreiviertelstunde Zeit für die beiden Anwohner-Vertreter Werner Thiemann und Michael Heimken. Deren Fazit nach dem Gespräch: „Das war ein Schuss in den Ofen.“

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Anlass für den Termin im Stadthaus war offiziell die Übergabe einer Liste mit 214 Unterschriften gegen eine Bürgerversammlung in digitaler Form. Es lebten in der Nachbarschaft viele ältere Menschen, „die einer Videokonferenz nicht folgen können“, sagt Werner Thiemann. Er forderte den Bürgermeister auf, eine Bürgerversammlung, so es coronabedingt eben möglich ist, in Präsenzform abzuhalten.

Mittels einer 6,5 Meter langen Stange demonstrieren die Anwohner im August 2020, wie hoch die Lärmschutzwand werden soll.

Mittels einer 6,5 Meter langen Stange demonstrieren die Anwohner im August 2020, wie hoch die Lärmschutzwand werden soll. © Jörg Heckenkamp (A)

Bürgermeister gegen eine Präsenzveranstaltung

Doch damit biss er beim Werner Stadtoberhaupt auf Granit. Die derzeitige Entwicklung der Inzidenzzahlen lege es nahe, dass es in absehbarer Zeit „keine Möglichkeit zu einer Präsenzveranstaltung mit vielleicht 70, 80, 100 Teilnehmern“ geben wird. Und da die Zeit dränge, habe man nun für Ende März eine digitale Bürgerversammlung zu dem besagten Baugebiet anberaumt. „Auch wenn wir es lieber als Präsenzveranstaltung gehabt hätten, doch uns läuft die Zeit davon“, so Christ.

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Die Übergabe der Unterschriften nutzten Thiemann und Heimken, um noch einmal auf die grundsätzlichen Bedenken der Nachbarn des geplanten Baugebietes zwischen den Straßen Baaken und Bellingheide hinzuweisen. Um die dort geplanten Wohnungen und Häuser gegen Lärmbelästigungen vom benachbarten Gewerbegebiet abzuschotten, ist der Bau einer bis zu acht Meter hohen Lärmschutzwand geplant. Vor die einige der Anwohner der Bellingheide dann schauen würden.

Diverse Kritikpunkte am Neubaugebiet

Weitere Kritikpunkte sind der dann zunehmende Straßenverkehr und die Versiegelung von Flächen, was bei starkem Regen zu Problemen führen könnte. Lothar Christ wies darauf hin, dass das Bebauungsplanverfahren dafür gedacht sei, solche Anregungen und Bedenken zu berücksichtigen. Und wenn alles an Plänen, Gutachten, Einwänden, etc. zusammengetragen sei, dann müsse der Stadtrat entscheiden. Erst dann sei ein endgültiges Votum gefallen.

Nach einer Kundgebung im September 2020 wollen die Gegner des Neubaugebietes Baaken noch einmal auf dem Marktplatz in Werne für ihr Anliegen demonstrieren.

Nach einer Kundgebung im September 2020 wollen die Gegner des Neubaugebietes Baaken noch einmal auf dem Marktplatz in Werne für ihr Anliegen demonstrieren. © Eva-Maria Spiller (A)

Doch Werner Thiemann wie auch Michael Heimken glauben, dass die Vorentscheidung zum Bau von rund 75 Wohneinheiten auf rund 2 Hektar Fläche längst gefallen ist. Heimken: „Es soll doch schon Listen geben, wo sich Interessenten eintragen können.“ Werner Thiemann will dennoch nicht einfach die Flinte ins Korn werfen: „Wir wollen demnächst wieder mit einer Demonstration auf dem Marktplatz auf unser Anliegen aufmerksam machen.“

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