Naturschutzgebiet Werne schnell gereinigt Hohe Zahl an Helfern lässt Klaus Nowack schwärmen

Mehr als 40 Helfer reinigen schnell Naturschutzgebiet Rieselfelder
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Das ging fix. Mit zwei bis drei Stunden hatte Organisator Klaus Nowack (63) gerechnet, um ein Stück des Naturschutzgebietes in den Lippewiesen vom Müll zu befreien. Doch da mit mehr als 40 Helfern deutlich mehr anpackten als geplant, war die Säuberung in knapp einer Stunde erledigt. Klaus Nowack schwärmt vor der Gruppe: „Euer Einsatz hat mich umgehauen. Das hat richtig gut funktioniert.“

Die 40 Helfer, darunter auch einige Kinder, hatten sich um 14 Uhr am Südring, Höhe Kläranlage Werne, versammelt. Von dort ging es zu dem Wäldchen, in das das Hochwasser zum Jahreswechsel viel Müll eingespült hatte. Nach knapp einer Stunde stapelten sich am Wegesrand die Fundstücke. „Wir haben unglaublich viele Flaschen gefunden“, sagt Nowack. Aber es kam auch eine Menge anderer Unrat ans Tageslicht.

Plastikrohre und Rad-Rahmen

Die Helferinnen und Helfer klaubten Plastikrohre und Dosen, undefinierbare Bauteile und Holzstücke aus der Natur. Ob die Fluten auch einen Fahrradrahmen dort eingespült haben, oder ob unvernünftige Zeitgenossen ihn dort entsorgt haben, bleibt offen.

Ulrich Barth (66) war einer der vielen Freiwilligen. „Ich kann es nicht leiden, wenn überall Müll herumliegt. Deshalb finde ich diese private Aktion richtig gut“, sagt er zu seiner Motivation, an diesem regnerischen Donnerstagnachmittag durchs matschige Gelände zu stiefeln. Barth sagt, dass ihn seine in den USA lebende Tochter inspiriert habe. „Sie macht dort etwas Ähnliches und reinigt mit anderen regelmäßig Parks.“

Rechtzeitig Müll beseitigen

Klaus Nowack hatte die Reinigungs-Aktion ins Leben gerufen, weil das Hochwasser extrem viel Müll mitgebracht hatte. Er wollte vor dem Frühling diesen Teil des Naturschutzgebietes gereinigt haben. „Wenn alles wieder austreibt, kann man nicht mehr sammeln.“ Nowack hatte die entsprechenden Genehmigungen besorgt und sich auch um den Abtransport der Müllmengen gekümmert. Im Gespräch mit der Redaktion sagte er, er sei „völlig überwältigt“ von der Reaktion auf seinen Aufruf. „Ich bin total dankbar, dass so viele Menschen dem Wetter trotzen und sich hier engagieren.“

Gab es besondere Fundstücke? „Erstaunlich war für mich, dass wir so viele Flaschen gefunden haben.“ Weiterhin hätten die Helferinnen und Helfer große Planen, Fahrradschläuche und so weiter herausgeholt. „Das hat das Hochwasser alles hier angeschwemmt“, sagt Nowack.

Leidenschaftlicher Einsatz

Er erzählt, dass es vor 14 Jahren ein ähnliches Hochwasser gegeben habe, „allerdings ist damals deutlich weniger Müll her angespült worden“. Wie engagiert die Helfer waren, zeigte sich an der kurzen Abschlussbesprechung, zu der Nowack alle Freiwilligen um sich herum versammeln wollte. Es dauerte einige Zeit, bis alle da waren. Die letzten musste er quasi überreden, ihr Säuberungswerk zu beenden. Als Dank bietet Vogelexperte Nowack der Gruppe am 25. Februar ab 9 Uhr eine Spezial-Vogelexkursion an. Den genauen Treffpunkt teilt er allen Helfern noch mit.

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