Natürliche Abwehr gegen Tauben montiert Doch die ungeliebten Vögel drehen den Spieß um

Natürliche Abwehr gegen Tauben montiert: Doch Vögel drehen den Spieß um
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In der historischen Innenstadt von Werne (übrigens auch in anderen Stadtgebieten) machen sich mehr und mehr Stadttauben breit. Ihr Kot ist nicht nur gesundheitsgefährdend, sondern greift auch die historische Bausubstanz an. Das berichtete jüngst Wernes Denkmalschützerin Petra Göbel. Wie lassen sich die ungeliebten Vögel vergrämen? Ein Anwohner hatte dazu eine Idee, um die Tauben auf natürlichem Wege zu vertreiben. Doch der Schuss ging nach hinten los.

Der Anwohner heißt Clemens Overmann vom gleichnamigen Lebensmittelgeschäft in der Steinstraße. Ihm ist es ein Dorn im Auge, dass die Hinterlassenschaften der Vögel sein historisches Gebäude, aber auch anderen Denkmäler angreifen. „Man muss sich bei Sonnenschein nur mal die Fassade des Alten Rathauses anschauen“, sagt Overmann. „Da sitzen dann bis zu 50 Tauben auf Vorsprüngen und Simsen“.

Sie Sonnenseite des Rathauses haben sich die Tauben als Tribüne ausgesucht.
Sie Sonnenseite des Rathauses haben sich die Tauben als Tribüne ausgesucht. © Jörg Heckenkamp

Falkenkasten gegen Tauben montiert

Vor wenigen Jahren hatte er sich die Mühe gemacht und versucht, die Tauben mittels eines natürlichen Feindes zu vertreiben. Overmann brachte dazu an der zum Marktplatz weisenden Giebelseite seines Hauses einen Falkenkasten an. Seine Hoffnung: Wenn sich dort ein Falke beziehungsweise ein Pärchen ansiedelt, wäre schnell Schluss mit der Taubenpopulation. „Tauben sind Beutetiere der Falken“.

Allerdings müsste es schon ein Wanderfalke sein. Die kleineren Turm- oder Rüttelfalken seien nicht kräftig genug, um die großen Ringeltauben zu schlagen.

Doch die Tauben schlugen zurück. Da sich kein Wanderfalke für den schwarzen Kasten an der Giebelwand interessierte, drehten die Beutetiere den Spieß einfach um. Mit einem gequälten Lächeln erzählt Clemens Overmann: „Tja, statt Falken haben sich dort oben jetzt die Tauben angesiedelt.“

Überall Taubenabwehr-Spikes

Doch der Geschäftsmann will die Flinte noch nicht ins Korn werfen. Er hofft weiterhin, dass er seinen Kasten mit Greifvögeln besiedeln kann. „Ich will mal bei der Ökostation in Rünthe nachfragen, ob die vielleicht weiterhelfen können.“

Tragfähige Lösungen gegen die Stadttauben und ihre Hinterlassenschaften in Werne sind also gefragt.

Denn wenn man sich in der Stadt genau umschaut, bleibt das Auge überall an den sogenannten Taubenabwehr-Spikes hängen. Diese Stacheln an Simsen, Dachrinnen und Schornsteinen sorgen dafür, dass sich die Vögel an dieser Stelle nicht niederlassen können. Aber da nicht jede Aufsitz-Gelegenheit damit bewehrt werden kann, können die Tiere einfach auf den nächsten schönen Platz ausweichen.

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