Sim-Jü ist schon jetzt in der ganzen Stadt allgegenwärtig. Die Plakate hängen bereits, die Vorfreude auf das Volksfest vom 26. bis 29. Oktober in Werne steigt. Doch von einem Aushängeschild der Kirmes fehlte bis jetzt jede Spur. Denn das Sim-Jü-Herz, das in den vergangenen Jahren die Fassade der ehemaligen Steintorschule zierte, war im Juli 2024 abgehangen worden.
Der Grund: Das 70 Kilogramm schwere Herz bekam durch die Wrapping Box, einer Werbeagentur aus Werne, eine komplette Überarbeitung. Nicht nur von außen, sondern auch von innen, denn es seien noch Leuchtstoff-Röhren mit Starter verbaut gewesen, berichtet Helle Eggersmann, Tochter des verstorbenen Sim-Jü-Kenners und -Liebhabers Rainer Schulz.

Rainer Schulz war es auch, der das Projekt „Sim-Jü-Herz“ einst mit Wilhelm Bülhoff und der Bitburger Brauerei auf die Beine gestellt hatte. Erstmalig wurde es im Jahr 2000 an der Gaststätte Bülhoff aufgehängt, zum Jubiläum 2012 wurde der Slogan „über 650 Jahre“ ergänzt. Als die ehemalige Gaststätte 2019 von Melanie Thiemann mit ihrer Praxis für Sprachtherapie übernommen wurde und eine Fassadensanierung im Raum stand, wechselte das Herz den Standort zur alten Steintorschule.

Nun wiederum ist ein Abriss der alten Schule geplant und das Herz kehrt zurück an seinen alten Standort. Seit Montag (30.9.) hängt das Herz wieder an der Lünener Straße 4. Es sei der Wunsch ihres Vaters gewesen, das Herz wieder an seinen Ursprungsort zurückzuhängen, so Helle Eggersmann. Dort sei die Werbewirksamkeit für das größte Volksfest der Region größer, das Herz ist von Lünen aus kommend bei Einfahrt in die Stadt sehr viel besser sichtbar. Möglich macht das nun Melanie Thiemann von der Sprachtherapie Thiemann, die die Fassade dafür wieder zur Verfügung stellt.
Gemeinsam mit der Firma Böcker Maschinenwerke und der Firma Steinkuhl, die sich auch um die Elektroinstallation kümmert, wurde das 70 Kilogramm schwere Herz von der Freiwilligen Feuerwehr Werne zurück an seinen neuen-alten Bestimmungsort gebracht. Sie alle spendeten ihre Arbeitskraft für das Aushängeschild der Sim-Jü.
Die Gunst der Stunde des Umzugs wurde genutzt: Die alten Leuchtstoff-Röhren wurden durch energiesparende und hellere LED-Lampen ersetzt und auch das von Jahr zu Jahr immer wieder überklebte Datum ist gewichen. Stattdessen steht unter dem Sim-Jü-Logo nun: „Immer um den 4. Sonntag im Oktober“. Also für jedes Jahr passend. Eine Zeitschaltuhr soll außerdem in den Wochen vor und nach Sim-Jü dafür sorgen, dass das Herz in den Abendstunden und den frühen Morgenstunden beleuchtet ist.

Finanziert wurden Umzug und Restaurierung von Familie Schulz, dem Ordnungsamt der Stadt Werne, dem Werne Marketing, die Stadt Werne spendete den Bauantrag, auch der Lions Club Werne und der Sim-Jü-Fußball-Fonds gaben einen Zuschuss. „Ein tolles Beispiel von vorbildlicher Zusammenarbeit von Stadt, Werneranern und Werner Handwerksbetrieben“, so Helle Eggersmann.