Pater Heinz Josef Catrein ist im Alter von 70 Jahren gestorben. Er gehörte dem Orden der Arnsteiner Patres an. © Sylvia vom Hofe (A)

Trauer um Geistlichen

Nach Corona-Infektion: Seelsorge-Pater Catrein und Vater gestorben

Der Werner Seelsorge-Pater Heinz Josef Catrein und sein Vater sind an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Wegbegleiter des Paters zeigen sich betroffen. Wir blicken auf sein Leben zurück.

Werne

, 22.01.2021 / Lesedauer: 3 min

Die Nachricht kam überraschend. „Wir sind schockiert. Es ist dramatisch. Ich habe erst am vergangenen Mittwoch mit ihm gesprochen“, sagt etwa Pfarrdechant Jürgen Schäfer. Pater Heinz Josef Catrein ist am Donnerstag, 21. Januar, in den frühen Morgenstunden an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben.

Er war einer, der den Menschen in Werne in schwierigen wie in guten Zeiten Halt geboten habe, so Schäfer. Pater Heinz Josef Catrein gehörte in den vergangenen eineinhalb Jahren dem Seelsorge-Team der Gemeinde St. Christophorus an. Schon vorher habe er sich am Gemeindeleben beteiligt. Und: Von 1977 bis 1979 war er Kaplan im Gemeindeteil Maria Frieden und dort bekannt.

„Ich will mich gerne noch nützlich machen“, sagte Catrein im September 2019 gegenüber unserer Redaktion, als er die Halbtages-Stelle als Seelsorger antrat.

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Catrein und sein Vater sterben an Folgen einer Corona-Infektion

Am Mittwoch, 13. Januar, hatte Schäfer noch mit dem Pater gesprochen. Er erzählte ihm, er wolle sich auskurieren und dann nach Werne zurückkehren. Denn: Catrein war vorher zu seinem über 100 Jahre alten und kranken Vater nach Rheinland-Pfalz gereist, erzählt Schäfer. Der Vater sei schließlich an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben.

Am Freitag, 15. Januar, wurde auch Pater Heinz Josef Catrein mit coronatypischen Symptomen in das Krankenhaus Wittlich eingeliefert. Er sei auf die Intensivstation gekommen, wo er beatmet wurde. Sein Zustand schien sich erst zu bessern, doch in der Nacht zum 21. Januar verschlechterte er sich. Er starb schließlich nach kurzer, schwerer Krankheit.

Ein Leben für die Ordensgemeinschaft - und Norwegen

Heinz Josef Catrein gehörte dem Orden Arnsteiner Patres an und war bis 2018 neun Jahre lang deren Vorsteher. Sein erstes Gelübde in der Ordensgemeinschaft legte er vor fast 50 Jahren am 8. Dezember 1971 ab. Am 2. April 1977 wurde Catrein zum Priester geweiht.

Der Papst wies dem Orden das überwiegend evangelische Norwegen als Missionsgebiet zu. 23 Jahre seines Lebens verbrachte Catrein in dem skandinavischen Land. „Norwegen war seine große Liebe. Bei seinen Predigten oder wenn man mit ihm zusammensaß und ein Bier trank, war das immer ein Thema“, erinnert sich Pfarrdechant Schäfer an den Verstorbenen zurück. „Die komplette katholische Kirche in Norwegen kannte ihn. Von den Bischöfen über die Mitbrüder bis zu den Gläubigen. Er war Pfarrer in Kristiansand und Generaldekanat in Trondheim. Bei der Eröffnung der neuen Kathedrale in Trondheim war er in erster Reihe mit dabei.“

Die Arnsteiner Patres sind keine Unbekannten in Werne: 1955 gründeten die Arnsteiner das Gymnasium St. Christophorus. Seitdem leben und arbeiten die Mitbrüder in der Lippestadt.

Schwerer Verlust für den Orden

Für den Arnsteiner Orden wiegt der Verlust von Pater Catrein schwer. „Die Nachricht kam für uns alle überraschend. Er macht sich auf den Weg um seine Familie zu treffen. Zwei Wochen später ist er tot. Es ging so schnell, dass wir es kaum verstehen können“, sagt Pater Martin Königstein.

„Er war der Jüngste im Konvent und hat ihn geleitet. Wir werden immer weniger und älter. Wir sind nicht in der Lage, einfach einen Mitbruder zu ersetzen. Für unsere Gemeinschaft ist es ein schwerer Verlust. Seine Art und Weise präsent zu sein und Aufgaben zu erledigen, hat vielen Menschen gut getan. Er wird uns und vielen anderen fehlen“, führt sein Mitbruder Königstein fort.

In einem ähnlichen Licht sieht auch Jürgen Schäfer den verstorbenen Ordensbruder: „Er war ein ganz lieber Kerl, ein unkomplizierter Mensch. Mit ihm konnte man alles machen. Er hat sich um alles gekümmert. Er fehlt.“ In der Pfarrkirche St. Christophorus liegt ein Kondolenzbuch aus. Auf diesen Seiten kann Trauer, Beileid und Anteilnahme für Pater Heinz Josef Catrein ausgedrückt werden.

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