Wer in Werne über Pommes, Currywurst oder Grillhähnchen diskutiert, kommt an einem Namen nicht vorbei: „Grilleck Brinke“. Der Name steht seit mittlerweile mehr als 53 Jahren für Imbiss-Qualität. Und das, obwohl Betreiber und Standort gewechselt haben. Jetzt steht ein komplett neues Kapitel in der Firmengeschichte an.
Wie einer Immobilien-Anzeige zu entnehmen ist, ist der Gastrobetrieb zu verkaufen. Eigentlich stehen zwei Dinge zum Verkauf, präzisiert der Lüner Makler Helmut von Bohlen: „Der Besitzer will sowohl seinen Imbissbetrieb abgeben, als auch die Immobilie verkaufen.“ Dabei handelt es sich um ein großes Objekt, denn es geht nicht nur um die Räume des Imbissbetriebes.

Gaststätte und zwei Wohnungen
Denn zum Angebot gehören auch zwei Wohnungen mit Wohnflächen von jeweils knapp 80 Quadratmetern, die aus dem Jahre 2000 stammen. Den Bewohnern stehen ein Garten sowie vier eigene Stellplätze im Hof des Imbissbetriebes an der Landwehrstraße 94 in Werne zur Verfügung. Angesetzt ist das Komplettangebot mit 980.000 Euro.
Der Makler betont, dass der Besitzer und Betreiber der Grillecke, Ismail Özdemir, aus privaten Gründen den Betrieb veräußern möchte: „Herr Özdemir hat viele Jahre hart für seinen Imbiss gearbeitet und ihn bis jetzt zum Erfolg geführt. Er möchte perspektivisch etwas kürzer treten und sucht daher einen Nachfolger. Das muss auch nicht sofort sein.“

„Habe mich hochgearbeitet“
Die Wurzeln vom Grilleck Brinke liegen an der Lünener Straße 14, als 1970 ein Herr Brinke dort einen Imbiss eröffnete. Das war zu der Zeit relativ neu für eine Kleinstadt wie Werne und lief von Anfang an richtig gut. Der heutige Inhaber, Ismail Özdemir, war sieben Jahre bei Brinke beschäftigt, bevor er schließlich den Betrieb übernommen hat. In einem Interview mit dieser Zeitung aus dem Jahre 2010 sagte er damals: „Ich habe mich hochgearbeitet, als Küchenhilfe angefangen.“ Seit 1995 ist er Inhaber von Grilleck Brinke.
Das Geschäft an der Lünener Straße lief gut. Eine Spezialität sind, bis heute, die Grillhähnchen. Mehr und mehr kamen die Kunden aber mit dem Auto, und das wurde zum Problem. Eigene Parkplätze gab es dort wenig, das Parken an der viel befahrenen Bundestraße war nur schlecht möglich. Also kam der Gedanke an einen Umzug auf.
Neubau an der Landwehrstraße
Der Umzug zur Landwehrstraße 94 erfolgte im Jahre 1987. Auf einem knapp 1000 Quadratmeter großen Grundstück entstand ein neues Restaurant-Gebäude mit Platz für 44 Gäste innen sowie weiteren Plätzen draußen. „Die Parkplatz-Situation ist hier viel entspannter“, sagt Makler Helmut von Bohlen.
Um den Kunden den Umzug von der Lünener Straße zur Landwehrstraße zu erleichtern, griff der Architekt die Fachwerk-Elemente des Altbaus als Anregungen für den Neubau auf. Der Umzug gelang, die Gäste kamen mit. Das gilt bis heute. Durch die Lage im Industriegebiet Wahrbrink und die Nähe zu großen Firmen mit großer Belegschaft liegt ein Gutteil des Kunden-Potenzials quasi direkt vor der Tür.

Momentan Betriebsferien
Der Makler weist daraufhin, dass der Betrieb voll ausgestattet ist mit allen technischen Voraussetzungen für einen reibungslosen Gaststätten-Betrieb. Ismail Özdemir will sein Grilleck Brinke (den Namen hat er nie geändert) weiterbetreiben, bis eine Nachfolgeregelung gefunden ist.
Wer nun Hunger auf Pommes, Currywurst, Grillhähnchen oder Co. bei Brinke bekommen hat, muss sich allerdings noch etwas gedulden. Ismail Özdemir und Familien machen Urlaub. Am Mittwoch, 9. August, ist er wieder für seine Gäste da.
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