Sabine Gedamke-Kestings Angebot, Behelfsmundschutze auf Bestellung zu nähen, kam gut an - fast schon zu gut. © Helga Felgenträger
Corona-Krise
Aufruf löst Flut an Mundschutz-Bestellungen bei Werner Mode-Designerin aus
Damit hatte Sabine Gedamke-Kesting nicht gerechnet: Ihr Angebot, Behelfs-Nasen-Mundschutze aus ihren Stoffresten zu nähen, löste eine wahre Bestellflut bei der Wernerin aus.
Aufgrund der Corona-Krise gibt es derzeit kaum noch Mundschutze, klagen Pflegekräfte und Krankenhäuser. Viele Firmen haben bereits ihre Produktion auf Mundschutze umgestellt. Daher hatte sich auch Sabine Gedamke-Kesting vom Nähatelier „Creabine“ überlegt, statt Frauenkleidung Behelfs-Nasen-Mundschutze zu nähen.
Und nachdem sie ihre Angebot verkündet hatte, wurde sie geradezu überrannt. „Mit so vielen Bestellungen habe ich nicht gerechnet“, sagt sie einen Tag später. Ein mobiler Pflegedienst habe auf einen Schlag 100 Stück bestellt, Privatpersonen, die ihre Angehörigen pflegen, ältere Menschen, die sich schützen wollen, Familien, die für ihre Kinder auch welche haben wollen. Es sind einige Hundert. „Wir mussten uns erstmal durchorganisieren“, sagt Sabine Gedamke-Kesting. Ihr Ehemann Olaf hilft mit.
Teamarbeit beim Schneiden, Falten und Bügeln
Gemeinsam begutachten sie, welche Stoffe sich eignen. Wichtig: das Tuch muss die Atemluft durchlassen. Dann schneidet er die Stoffe zu, faltet sie in der Hälfte und bügelt einmal drüber. Die Stoffgröße ist 17 mal 34 Zentimeter. „Wir teilen uns die Arbeit auf“, sagt sie. Anschließend näht sie den kleinen Draht (Klemmdraht, der Frühstücksbeuteln beiliegt) in die Mitte des Stoffes auf. Vorlage bietet eine Nähanleitung auf der Homepage der Stadt Essen.
Anfangs hat sie noch Schrägbänder für das Zusammenbinden des Mundschutzes genommen. „Das mache ich jetzt nicht mehr“, sagt Gedamke-Kesting. Zum einen ist der Bedarf an Material zu groß und zum anderen ist das Zusammenbinden auch umständlich. Sie näht seitlich Gummibänder (etwa 23 Zentimeter lang) an.
Inzwischen sind die Gummibänder Mangelware geworden
An Mangelware Mundschutze, Nudeln und Toilettenpapier hat man sich ja inzwischen gewöhnt. Doch was die Werner Mode-Desginerin total überraschte: „Es gibt auch keine weiße Gummilitze mehr.“ Nun hofft sie, dass sie noch etwas bei ihrem Großhändler bekommt. In sämtlichen Werner Geschäften sind die Gummibänder ausverkauft, stellten ihre Nähfreundinnen, die sie zu Hause an ihren Nähmaschinen unterstützen, fest.Die Falten werden mit einem Clip festgesteckt. © Helga Felgenträger
Die Bestellungen, die bei ihr eintreffen, sind teils recht individuell. Einige möchten ein bestimmtes Design. „Darauf kann ich leider nicht eingehen“, sagt sie. Sie möchte den Materialpreis niedrig halten. Lieferfrist liegt bei fünf Tagen.
Jedem Mundschutz legt sie einen Hinweiszettel bei, dass es nur ein Behelfs-Nasen-Mundschutz ist: nicht zertifiziert und geprüft, schützt nur vor der Tröpfchenverteilung.Die Gummilitze für Unterhosen und Trikotwäsche ist in sämtlichen Geschäften ausverkauft. Offensichtlich nähen alle Mundschutze. © Helga Felgenträger
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