
© Heinz-Dieter Schulz (A)
Als Gemeindemitglieder von Vorwürfen gegen Kaplan Albeck erfahren, herrscht Totenstille
Missbrauchsvorwürfe in der Kirche
Nach den Missbrauchsvorwürfen gegen den ehemaligen und verstorbenen Kaplan Albeck herrscht immer noch Entsetzen und Fassungslosigkeit bei den Gemeindemitgliedern von St. Konrad in Werne.
Einen Tag nach der Veröffentlichung der Missbrauchsvorwürfe gegen den ehemaligen Kaplan Alfred Albeck sind viele Mitglieder der Katholischen Kirchengemeinde St. Konrad immer noch geschockt. Die traurige Nachricht übermittelte Pfarrer Jürgen Schäfer bei der Generalversammlung der KAB St. Konrad am Samstag, 9. März.
„Nachricht erst einmal verdauen“
Auch Altbürgermeister Willi Lülf erfuhr dann von den schweren Missbrauchsvorwürfen gegen den ehemaligen Kaplan der Gemeinde. „Danach herrschte eine Totenstille. Auch nach der Versammlung hat keiner darüber gesprochen. Alle mussten die Nachricht erst einmal verdauen“, erzählt der 81-Jährige.
Lülf selbst ist nach eigenen Angaben seit 1964 in der Gemeinde.
Kaplan Albeck, der St. Konrad zum 31. Juli 1964 verließ und 2002 gestorben ist, habe er aber nicht mehr kennengelernt. Er habe nur gehört, dass man dem Kaplan „nicht hinterher getrauert habe - warum auch immer“.
Auch Wut macht sich breit
Auch wenn er den einstigen Kaplan nicht kannte, sei er über die Vorwürfe im höchsten Maße erstaunt und verärgert. „Das ist für mich die schlimmste Zäsur in meiner gesamten Zeit in der Gemeinde“, sagt Lülf.

Willi Lülf ist verärgert und wütend, nachdem er von den schweren Missbrauchsvorwürfen gehört hat. © Helga Felgenträger (A)
Das Bistum Münster hat die Vorwürfe öffentlich gemacht, damit sich mögliche weitere Betroffene melden können. Bislang haben sich keine weiteren Personen beim Bistum gemeldet. In drei gleichlautenden Briefen hatten zuvor drei Personen anonym Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen Pfarrer Alfred Albeck erhoben.