Michael Holtmann (55) macht Karneval in Werne Alles fing mit einem Männerballett an

Michael Holtmann (55) ist aus dem Karneval nicht mehr wegzudenken
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In diesem Jahr feierte Michael Holtmann sein Silbernes Jubiläum als Sitzungspräsident der IWK-Galasitzung. Seit 1999 leitet er den Spaß. Die Grundlagen für seine närrische Karriere legte er im Jahre 1991. „Irgendwie bin ich in den Karneval in Werne hereingerutscht“, sagt er. Heute ist der 55-Jährige in verschiedensten Position aktiv und aus dem närrischen Geschehen der Lippestadt kaum noch wegzudenken.

Der gelernte Einzelhandelskaufmann, seit 2001 in einem Werner Autohaus beschäftigt, hat sich mit Leib und Seele dem Werner Narrentum verschrieben. Er leitet seit vielen Jahren die Interessengemeinschaft Werner Karneval (IWK). Er gehört zum Organisationsteam des Rosenmontagszuges. Er stellt das Programm für die IWK-Galasitzung auf die Beine. „Karneval ist eine tolle Sache, in einer tollen Gemeinschaft. Ich mache das wirklich gerne“, sagt Holtmann. Das Ganze geht auf einen Spaß im Jahre 1991 zurück.

Clique führt Männerballett auf

Denn in besagtem Jahr, Holtmann war da 22 Jahre alt, kam ihm und seiner Clique der Gedanke, als Männerballett aufzutreten. So richtig im Ballettröckchen? „Ja, genau“, sagt Holtmann und schmunzelt. Gibt‘s noch Fotos davon? „Ich hoffe nicht“, sagt Holtmann mit einem Lächeln. Zwei oder drei Jahre seien sie bei närrischen Veranstaltungen als Männerballett aufgetreten.

Danach erweiterten sie ihr Spektrum. „Bauchtanz“, sagt der überzeugte Karnevalist. „Wir haben damals sogar zwei Trainerstunden bei einer Bauchtanzlehrerin der VHS genommen. Wegen der Becken-Rotation und so.“ Holtmann schmunzelt wieder.

Büttenreden und Stadtprinz

Dann folgte der nächste Schritt in Richtung Karneval-Fieber. Mit Kumpel Jörg Krumrey hielt er Büttenreden. „Und irgendwie sind wir dann in die Hol-di-fast-Organisation hereingerutscht“, sagt er. Der Kolping-Karneval Hol di fast und die IWK-Gala sind zwei der großen Narren-Sitzungen in Werne.

In den folgenden Jahren wandelte sich Holtmann mehr und mehr vom Aktiven auf zum Aktiven hinter der Bühne. Mehrere Jahre war er Vize-Sitzungspräsident, bildete im Jahre 1997 gemeinsam mit Bettina Hinz das Stadtprinzenpaar von Werne und übernahm 1998 das Amt des Geschäftsführers bei der IWK. Nachdem Tony Feldmann als Sitzungspräsident der IWK-Gala aufhörte, hat Holtmann übernommen. Das war im Jahre 1999, vor genau 25 Jahren.

Zeitintensiver Karnevals-Einsatz

Michael Holtmann ist verheiratet, hat ein Kind. Als Funktionär im Werner Karneval ist er oft unterwegs. Die Organisation einer Galasitzung „muss man rund ein Jahr vorher schon beginnen.“ Was sagt die Gattin zu seinem zeitintensiven Einsatz? „Sie wusste, was auf sie zukommt. Sie hat mich mit Karneval kennengelernt“, sagt Holtmann, der seit 2002 mit Unterbrechung die Interessengemeinschaft Werner Karneval als Präsident leitet.

Was ist seine Motivation? Genießt er den Status des Multi-Funktionärs im örtlichen Karneval, der ihm einen gewissen Prominenten-Bonus beschert? „Ach“, sagt er, „darum geht‘s nicht. Mir macht das wirklich Spaß. Außerdem trifft man im Laufe der Zeit nette Menschen. Es entstehen Freundschaften daraus.“

Obwohl Michael Holtmann durch seine diversen Funktionen und Tätigkeiten ein versierter, alter Hase im närrischen Geschäft ist, konnte er doch eines bis heute nicht ablegen: Lampenfieber. „Das beginnt eine Woche vor der Gala-Sitzung“, sagt der Sitzungspräsident. Wenn es dann losgeht, das Programm läuft, das Publikum gut gelaunt ist, „dann ist alles gut“. Was leider nicht funktioniert, ist die Senkung des Lampenfiebers durch viel Erfahrung. „Ich habe den Eindruck, dass es im Alter sogar noch schlimmer wird“, sagt Holtmann.

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