Ob Marko Mecke und zwei seiner Mitarbeiter wegen der erschütternden Vorkommnisse in der Werner Viehsammelstelle tatsächlich vor Gericht müssen, ist noch nicht klar. Fest steht jedoch: Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat gegen den Firmenchef und die beiden Männer nach langen Ermittlungen die Anklageschrift fertiggestellt und sie dem zuständigen Amtsgericht Lünen vorgelegt. Inzwischen stehen auch die nächsten Schritte fest, wie das Amtsgericht nun auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte.
Demnach wurde die Anklage den vier Verteidigern zugesandt, die - zumindest zum Teil - Akteneinsicht sowie eine Stellungnahmefrist beantragt haben. Die Richterin hat daraufhin eine Einlassungsfrist bis zum 30. März angesetzt. Einen Eröffnungsbeschluss für eine Verhandlung gibt es noch nicht. Dieser erfolgt dann gegebenenfalls nach dem 30. März.
In der Anklage erhebt die Staatsanwaltschaft schwere Vorwürfe gegen Mecke und seine Mitarbeiter wegen diverser Formen der Tierquälerei. Im Juli 2022 hatte die Organisation Soko Tierschutz umfassende Filmaufnahmen veröffentlicht, die den grausamen Umgang mit den Tieren dokumentierten. Auch illegale Schlachtungen werden den Beschuldigten vorgeworfen.
Friedrich Mülln von der Soko Tierschutz hatte sich kürzlich im Gespräch mit unserer Redaktion zwiegespalten gezeigt. Einerseits sei es „erfreulich, dass die Ermittler nicht nur die beiden Schergen, sondern auch den Chef anklagen wollen.“ Andererseits zeigte sich Mülln weniger begeistert von dem Umstand, dass eine mögliche Verhandlung „nur“ vor dem Amtsgericht und damit der „untersten juristischen Stufe“ stattfinden würde, da hier eher geringe Strafen zu erwarten seien.
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