Fast trotzig verkündet das Schild vor Mecke an der Lippestraße „Wir haben geöffnet“. Für die Mecke-Filiale in Lünen gilt das offenbar ab nächste Woche nicht mehr.

© Jörg Heckenkamp

Mecke-Filiale in Lünen vor dem Aus – wie geht’s in Werne weiter?

rnTierquälerei-Skandal in Werne

Die anhaltende Debatte um die Tierquälereien in der Tiersammelstelle der Firma Mecke führt wohl dazu, dass die Mecke GmbH die Filiale in Lünen ab Samstagmittag schließt. Wie geht‘s aber in Werne weiter?

Werne, Lünen

, 13.08.2021, 13:41 Uhr / Lesedauer: 2 min

Als der Skandal um Tierquälereien aufkam, ein großes Echo fand und viel Empörung auslöste, fragten sich viele, ob das Fleischergeschäft Mecke noch weiter öffnen kann. Bis jetzt war das so. Doch nun steht die Mecke-Filiale in Lünen, ehemals Fleischerei Scharbaum, vor dem Aus. Das hat der frühere Inhaber Wilhelm Scharbaum am Freitag (13.8.) auf Anfrage bestätigt. Aber wie geht es mit dem Hauptgeschäft in Werne an der Lippestraße weiter?

Laut eines Medienberichtes aus Lünen soll nicht nur Mecke/Scharbaum am Samstag zum letzten Mal die Pforten öffnen. Das gleiche Schicksal solle auch das Traditionsgeschäft in Werne treffen. Eine Bestätigung dafür gibt es aber nicht.

Draußen vor der Mecke-Fleischerei an der Lippestraße steht mit Kreide auf einer Tafel wie zum Trotz geschrieben: „Wir haben geöffnet.“ Ob das auch über den Samstag, 14. August, hinaus gilt, wollten wir vor Ort erfahren. Beim Eintritt in den Verkaufsraum herrscht Stille. Eine Verkäuferin, keine Kunden. Als ich mich als Mitarbeiter dieses Medienhauses vorstelle, kommen weitere Mitarbeiterinnen nach vorne.

Sie sind nicht unfreundlich, auch wenn wir Journalisten schon seit Wochen über die Vorwürfe berichten, die zu einem drastischen Kundeneinbruch geführt haben. „Wir sind doch die Leidtragenden“, sagt eine Verkäuferin, „wir bekommen alles ab." Zu der Frage, ob ihr Arbeitsplatz ab Samstagmittag nicht mehr zur Verfügung steht, gibt sie keine klare Antwort. Sie sagt allerdings: „Wir haben keine Kündigungen bekommen.“

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Eine telefonische Anfrage zuvor im Mecke-Büro brachte ebenfalls keine Klarheit zur Zukunft des Fleischerei-Geschäftes. „Dazu kann ich Ihnen nichts sagen“, erklärt die Frau am Telefon in unverbindlichem Tonfall. „Am besten schreiben Sie eine E-Mail.“ Ob Sie mir nicht jemanden vermitteln könnte, der mir Auskunft geben könnte, vielleicht Herr Mecke selbst? Nein, das könnte sie nicht. Nochmal der Verweis, eine Mail zu verfassen.

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Ich antwortete ihr, das ich das längst getan hätte, mit dem Vermerk „EILT“, aber bis jetzt keine Antwort erhalten hätte. Ob Sie dafür sorgen könnte, dass die Mail möglichst schnell beantwortet wird, frage ich. „Ja“, sagt sie, „das kann ich versuchen." Aber Stunden später gibt es immer noch keine Antwort.

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