
© Felix Püschner
Maskenpflicht im Kinosaal - So reagiert das Publikum in Werne
Capitol Cinema Center
Die neue Coronaschutzverordnung hat Auswirkungen auf den Kinobetrieb in Werne. Auch während der Filmvorführung herrscht im Kinosaal nun Maskenpflicht. Wie reagiert das Publikum darauf?
Ob der Kinderfilm „Jim Knopf und die Wilde 13“ oder die Komödie „Es ist zu deinem Besten“ - trotz Corona-Krise läuft so manch ein Streifen im Capitol Cinema Center an der Alten Münsterstraße eigentlich ganz gut. Keine Selbstverständlichkeit in Zeiten, in denen die Starttermine neuer Filme immer wieder verschoben werden und die zahlreichen Corona-Schutzmaßnahmen den Betrieb auch in Lichtspielhäusern spürbar einschränken.
Und natürlich ist auch das Werner Kino von all dem nicht ausgenommen. Seit Monaten müssen etliche Plätze in den Kinosälen aufgrund der Abstandsregelungen frei bleiben. Seit Monaten wird desinfiziert, was das Zeug hält. Und seit Monaten dürfen Besucher das Kino nur mit Mund-Nasen-Schutz betreten. Einzige Ausnahme: Sie sind an ihrem Sitzplatz im Saal angekommen. Dann konnte die bisweilen lästige Maske abgenommen werden - zumindest bislang.
Verschärfte Bedingungen durch neue Verordnung
Denn seit einigen Tagen gelten im Zuge der neuen Coronaschutzverordnung verschärfte Bedingungen. Und zu denen gehört unter anderem die generelle Maskenpflicht im Kino. Auch am Sitzplatz. Auch während der Filmvorführung. Nur während des Verzehrs von Popcorn und Co. darf die Maske vorübergehend abgesetzt werden. Doch bleibt der Kinospaß mit diesem Stofffetzen im Gesicht nicht auf der Strecke?
„Prickelnd ist das bestimmt nicht - aber es ist schon noch okay“, sagt Wernes Kinobetreiber Wido Wagner. Dass Bund und Land verschärfte Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus einführen, sei nachvollziehbar - auch wenn ihm bislang noch kein Fall bekannt sei, bei dem sich ein Kinobesucher infiziert hat. Das liege wahrscheinlich auch an den Zu- und Abluftsystemen in Kinos, die technisch auf einem hohen Stand seien.
Die neue Regelung hat beim Werner Kinopublikum bislang nicht für einen Aufschrei gesorgt. Im Gegenteil. „Die Leute akzeptieren die Maskenpflicht nicht nur - sie fühlen sich sogar sicherer dadurch. Und sie sind froh, dass sie in diesen Zeiten überhaupt etwas unternehmen können“, sagt Wagner.
Echte Maskenmuffel, die sich partout weigern, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, habe es bislang noch nicht im Werner Kino gegeben. Zwar sei es vereinzelt vorgekommen, dass jemand die Maske nicht korrekt getragen oder sie beim Gang zur Toilette vergessen habe, doch seien diese Leute stets einsichtig gewesen, wenn das Kinopersonal sie auf ihr Fehlverhalten aufmerksam gemacht hat.

Kinobetreiber Wido Wagner kann die verschärften Maßnahmen nachvollziehen. © Laura Schulz-Gahmen
„Die meisten denken aber von selbst daran. Man merkt, dass die Leute auf Vorsicht getrimmt sind, weil sie weder sich noch andere anstecken möchten“, so der Kinobetreiber weiter. An die übrigen Maßnahmen hat sich das Publikum ebenfalls längst gewöhnt. Dazu gehört unter anderem die Angabe der personenbezogenen Daten zur Rückverfolgung möglicher Infektionsketten. Wer beispielsweise Karten über die neue App des Capitol Cinema Centers buchen möchte - das machen derzeit etwa zwei Drittel der Besucher -, kann dies nur tun, nachdem er seine Daten hinterlegt hat.
Zwar werden auch an der Tageskasse noch Karten angeboten - allerdings habe man dort vereinzelt aus Kapazitätsgründen schon Besucher wieder nach Hause schicken müssen. „Das tut uns dann leid, aber aufgrund der Verordnung geht es nun mal nicht anders“, so Wagner.
Für Samstag (24. Oktober) haben sich die Werner Kinobetreiber übrigens eine ganz besondere Vorstellung überlegt. Um 13.30 läuft der Film „Willkommen im Wunder Park“. Als kleine Aufmunterung nach der Sim-Jü-Absage, um zumindest ein kleines bisschen Kirmes-Stimmung zu bekommen. Nicht in der Innenstadt, sondern im Kinosaal. Und nur mit Maske.
Geboren 1984 in Dortmund, studierte Soziologie und Germanistik in Bochum und ist seit 2018 Redakteur bei Lensing Media.
