Obst, Gemüse, Konfitüre und sogar Suppen gibt es am Stand des Hofs Kraienhemke auf dem Marktplatz vor dem Alten Rathaus. Seniorchef Heinrich Kraienhemke (59) und seine Mitarbeiter sind sowohl dienstags als auch freitags hier. Schon seit zehn Jahren und auch in den Sommerferien, wenn auf dem Werner Wochenmarkt nicht ganz so viel los ist wie sonst.
„So etwas gehört einfach dazu. Ich bin auf Wochenmärkten groß geworden. Gerade in Werne sind die Kunden noch sehr bodenständig und legen großen Wert auf frische, regionale Produkte. Und genau dafür sind Wochenmärkte ja bekannt“, sagt Heinrich Kraienhemke. Klar sei aber auch, dass besagte Märkte grundsätzlich „ruhiger geworden sind“. Heißt: Die Nachfrage hat abgenommen. Vielen potentiellen Kunden fehlt nicht nur die Zeit, sondern auch das nötige Geld. Das merkt auch der Landwirt aus Hamm, der seine Preise in den vergangenen Jahren laut eigenen Angaben jedoch nur leicht angepasst hat.
Einiges im Sortiment sei in diesem Jahr sogar günstiger geworden, sagt Kraienhemke und zeigt auf die kleinen Tomaten in einer der vielen Kisten. Es gab Zeiten, in denen sein Betrieb noch acht mal pro Woche auf Wochenmärkten vertreten war. Nun sind es vier Tage - jeweils zwei in Werne und Hamm. Auf beiden Märkten bietet der Betrieb, der im vergangenen Jahr auch einen Hofladen eröffnet hat, hauptsächlich selbst produzierte Waren an. „70 bis 80 Prozent sind Eigenerzeugnisse. Und wir verzichten komplett auf Spritzmittel“, betont der Seniorchef.
Gurken, Gulasch und beschwipste Aprikose
Einiges aus dem Sortiment - etwa die Champignons oder Südfrüchte - bezieht er von anderen Höfen. Auch da achte er aber natürlich darauf, dass die Qualität stimmt. „Wenn es uns selbst nicht schmeckt, dann kommt es auch nicht auf den Tisch“, sagt der 59-Jährige. Die Auswahl auf dem Tisch am Wochenmarkt-Stand ist jedenfalls riesig. Da gibt es allein in der Gemüseabteilung ein buntes Angebot: Paprika in allen Farben und Formen, Gurken, Karotten, Kohl, Salat, Kartoffeln und Co. nehmen die eine Hälfte der Auslage ein. Auf der anderen sind Früchte - darunter Äpfel, Erdbeeren, Pflaumen, Trauben und Orangen - einsortiert.
In Gläsern abgefüllt gibt es hier nicht nur selbst gemachte Konfitüre von „prickelnder Pfirsich“ bis „beschwipste Aprikose“, sondern unter anderem auch Gemüsesuppe, Chili, Reh-Gulasch und Soleier. Apropos Eier. Die scheint am Marktstand des Familienbetriebs aus Hamm ein ganz besonderer Mitarbeiter zu bewachen: ein Huhn - freilich kein echtes sondern lediglich eine Plüschversion. Das kleine Maskottchen hat Kraienhemke von einem Kunden geschenkt bekommen. Seitdem fährt das Tierchen regelmäßig mit. Auch zum Markt nach Werne.

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