
© Tobias Larisch
„Leo Club Werne“ spendet Medikamente für vierstelligen Betrag an Ukrainer
Ukraine-Konflikt
„Wir müssen was tun“, dachten sich die Mitglieder des „Leo Club Werne“. Also organisierten sie eine Spendenaktion für die Ukraine. Jetzt fehlte noch ein Fahrer. Den fand man mit Artur Klubowicz.
Die Situation in der Ukraine beschäftigt die Menschen auf der ganzen Welt. Da geht es den Mitgliedern des „Leo Clubs Werne“ nicht anders. Deswegen wollten sie den Menschen in der Ukraine helfen. Mit der Hilfe von Apotheken aus der Region und eines deutsch-polnischen Arztes konnte ein Medikamente-Transport organisiert werden.
„Über Kontakte bin ich an einen deutsch-polnischen Arzt gekommen“, erklärte Vorstandsmitglied und Sekretärin Michelle Kozdon (21). „Daraufhin habe ich beim Leo Club nachgefragt, ob Interesse besteht.“ Und das gab es.
Apotheken aus Werne und Lünen beteiligten sich an der Aktion
Also sprach „Leo-Club“-Mitglied-Antonia Schulte-Witten, die eine Ausbildung bei einer Apotheke gemacht hat und Pharmazie studiert, Apotheken in Werne und Umgebung an.
Zusammen mit Vizepräsident Henrik Telgmann holte sie die Spenden bei den Apotheken in Werne und Lünen (Post Apotheke in Werne, Glückauf-Apotheke in Lünen-Brambauer, Colosseum Apotheke in Lünen und die Römer Apotheke in Lünen) ab. Dazu kauften der „Leo Club“, der „Lions Club“ und der gemischte „Lions Club“ noch weitere Produkte im Wert von 2000 Euro.

Der Bulli von Artur Klubowicz ist mit Spenden vollgepackt. © Tobias Larisch
Jetzt war noch die Frage, wie die Spenden zu den Ukrainern kommen sollten. Und da kommt Artur Klubowicz (58) ins Spiel. Über die polnisch-medizinische Gesellschaft kam Kozdon an den Arzt aus Düsseldorf. Klubowicz ist Deutsch-Pole und Anästhesist und hat eine eigene Praxis.
In Rücksprache mit ihm sammelte der „Leo Club“ Spenden. Diese wurden in einer gemeinsamen Aktion in den Räumen des Sanitär- und Heizungsinstallateurs Bernhard Plaß am Montag (14. März) sortiert, eingepackt und beschriftet.
Spenden werden in die Ukraine nach Lwiw gefahren
Auch der Düsseldorfer selbst, der eine ukrainische Familie bei sich zuhause aufgenommen hat, spendete bereits Sachen aus seiner Praxis. Einmal fuhr der 58-Jährige sogar selbst nach Polen und brachte die Spenden dort hin.
Am Mittwoch (16. März) holte Klubowicz die Spenden in Werne ab und fährt sie zur zentralen Sammelstelle in Wuppertal. Dort werden die Sachen auf einen Lkw geladen, der damit in die Ukraine nach Lwiw fährt.
„Schlafsäcke, Schuhe, Anziehsachen, aber überwiegend Medikamente“, erklärte der Anästhesist, was er in seinem Bulli geladen hat. Dazu kommen auch noch Verbandskästen, Windeln oder Injektionskanülen.
Kozdon: „Es freut mich sehr, dass wir alle gemeinsam einen Weg gefunden haben, die Menschen in der Ukraine in Form von Medikamenten zu unterstützen und, dass es jetzt durch den Arzt Klubowicz sicher dort hingelangt. Ein ganz herzlicher Dank geht auch an die Apotheken für die Spenden, an die beiden Lions Clubs für ihre Unterstützung und natürlich auch an die Leos für ihren tatkräftigen Einsatz.“
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
