Gefahr am Hansaring in Werne? Wird der Verkehr durch die Imbiss-Bude gefährdet? Die Zu- und Abfahrt sind dieselbe wie für das Geschäft Werner-Schrauben nebenan.

© Andrea Wellerdiek

Kuriosum in Werne: Imbiss zu gefährlich für den Verkehr, Geschäft aber nicht?

rnImbiss in Werne

Die Snackbar Number 1 musste am Hansaring in Werne weichen. Das Problem: Der Imbiss würde den Verkehr gefährden. Das Schraubengeschäft, das dieselben Zufahrten wie der Imbiss hat, aber nicht. Wie kann das sein?

von Andrea Wellerdiek

Werne

, 29.01.2022, 10:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit 2018 steht die Snackbar Number 1 an der Ecke Alte Münsterstraße/Hansaring in Werne. Doch von Beginn entbrannte ein Streit um diesen Standort. Es gab Beschwerden wegen Geruchsbelästigung oder Streit wegen Abstandsregeln zu bestehenden Gebäuden. Der Hauptgrund aber, wieso der Imbiss hier verschwinden muss, lieferte der Landesbetrieb Straßen NRW.

Der Imbiss-Inhaber muss hier nicht nur vom Bauamt der Stadt eine Baugenehmigung erhalten, sondern auch von Straßen NRW. Denn: Der Imbiss liegt an der Bundesstraße 233 (Hansaring). Immer wenn an einer Bundesstraße gebaut wird, bedarf es einer Zustimmung des Landesbetriebs dafür.

Imbiss könnte für Unfälle und Staus sorgen

Man entscheidet jeweils im Einzelfall, ob es Ausnahmeregelungen für eine Bebauung gibt, erklärt Nadia Leihs, Pressesprecherin von Straßen NRW, auf Anfrage. Und genau die konnte man den Imbiss-Betreibern in Werne nicht erteilen. „Der Hauptgrund für die Ablehnung war eine potenzielle Gefährdung der Sicherheit des fließenden Verkehrs durch die Imbiss-Bude. Der Abbiegevorgang birgt das Potenzial von Unfällen und Stauungen“, sagt Leihs.

Doch genau diese beiden Zu- und Abfahrten auf den Parkplatz nutzen auch die Kunden des neben dem Imbiss liegenden Geschäfts Werner-Schrauben. Wieso also ist der Imbiss zu gefährlich für den Verkehr, das Geschäft jedoch nicht? „Es gibt zwar dieselbe Zufahrtsregelung. Das Geschäft hatte und hat eine Baugenehmigung und fällt deshalb unter den Bestandsschutz“, so Leihs weiter.

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Bei einem neuen Bau bedarf es demnach stets einer neuen Genehmigung, die Straßen NRW jeweils individuell prüft. Die Prüfung könnte mittlerweile aber neuen Gesetzesvorgaben unterliegen, sodass für das Geschäft Werner-Schrauben, das unter Bestandsschutz fällt, seinerzeit eine Genehmigung erteilt wurde, für den Imbiss Jahre später hingegen nicht mehr.

An den Zu- und Abfahrten habe es noch nie Probleme gegeben, sagt Imbiss-Inhaber Heiko Groneberg.

An den Zu- und Abfahrten habe es noch nie Probleme gegeben, sagt Imbiss-Inhaber Heiko Groneberg. © Andrea Wellerdiek

„Unser Fokus liegt bei solchen Anträgen immer auf der Verkehrssicherheit“, sagt Leihs. Durch einen Imbiss würde man zudem von einer höheren Kundenfrequenz und damit von mehr Verkehr auf und von dem Parkplatz auf den Hansaring ausgehen. Weitere Faktoren, die bei Bauanträgen ebenso unter die Lupe genommen würden, seien beispielsweise die Sichtverhältnisse für den Verkehr oder die Situation von Radwegen an der besagten Stelle.

Für den Imbiss-Inhaber Heiko Groneberg, der nie Probleme bei der Verkehrsführung hier mitbekommen hat, geht der Streit mit den Behörden nun zu Ende. Ab Februar verkaufen er und sein Team von der Snackbar Number 1 am neuen Standort auf dem Rewe/Kaufpark-Parkplatz an der Klöcknerstraße Schnitzel, Pommes, Eintöpfe und Co.

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