Im eigenen Garten eine Wohlfühloase: Unter der Weintraubenlaube von Barbara und Klaus Zander lässt es sich an auch heißen Sommertagen aushalten – die Traubenmenge hat sie anfangs überrascht.

Werne

, 25.07.2018, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Über ein Gefühl von Urlaub im eigenen Garten freuen sich Barbara (68) und Klaus (70) Zander in ihrem Zuhause in der Straße An den 12 Bäumen. Unter einer Laube aus Weintraubenreben, die sich an einer selbst gebauten Pergola aus Holz ranken, lässt es sich auch an heißen Sommertagen bei kühlem Traubensaft gut aushalten.

Große Ranken mit sehr vielen (momentan noch) grünen fetten Weintrauben spenden hier als luftiges Dach Schatten und eine gemütliche Atmosphäre.

Der Ursprungsgedanke dabei war, sich einfach ein schattiges Plätzchen zu schaffen, erzählt Klaus Zander. Dass die Rebenstöcke dabei Jahr für Jahr dermaßen viele Weintrauben tragen, hätte das Ehepaar damals nicht gedacht.

Nach drei Jahren zugewachsen

Im Urlaub vor einiger Zeit in Kroatien ließ sich das Paar von einer ähnlichen Laube inspirieren. Als Klaus Zander auf einem Ausflug mit dem Köcheclub, dem er angehört, mit einem Winzer an der Mosel in Kontakt kam und der ihm erklärte, wie so etwas funktioniert, setzte er den Plan für das eigene Heim um.

Aus den Trauben, die sich noch violett färben, stellen die Zanders Gelee, Saft und manchmal auch Wein her.

Aus den Trauben, die sich noch violett färben, stellen die Zanders Gelee, Saft und manchmal auch Wein her. © Wilco Ruhland

„Der Winzer gab mir zwei Stöcke mit und sagte, was zu tun ist“, so Zander. Dabei war das Ganze nicht schwierig. Für den Anfang spannte er Draht und gab den jungen Pflanzen immer mal wieder eine „Lenkhilfe“ durch Beschnitt. Das ist etwa acht Jahre her, sagt er. „Nach drei Jahren war die Laube zugewachsen.“

Massenweise Gelee und Saft

Die Menge an Weintrauben hat die Zanders damals überrascht. „Wir dachten an eine schöne schattige Ecke, wo man immer mal wieder ein paar Weintrauben essen kann.“ Doch dafür waren es viel zu viele Früchte. Deshalb machen sie Gelee und Saft, wenn die Zeit es zulässt, auch Wein aus den dunklen Weintrauben.

Vom Ertrag der Reben, waren Klaus und Barbara Zander zunächst überrascht.

Vom Ertrag der Reben, waren Klaus und Barbara Zander zunächst überrascht. © Wilco Ruhland

Rund 150 Gläser Gelee und 15 Flaschen Saft seien im vorigen Jahr dabei herumgekommen. Familie, Nachbarn und Freunde seien dankbare Abnehmer, sagt Barabara Zander. „Ich esse das Gelee auch immer noch gerne“, sagt ihr Mann.

Aktuell ist die Dornfelder Traube mit ihrem herben Geschmack noch nicht reif. „Im Herbst ist Reifezeit“, erklärt Klaus Zander. Des Öfteren hätte es auch schon geklappt, dass manche ihrer vier Enkelkinder rechtzeitig Schulferien hatten und bei der Ernte helfen konnten.

„Da fühle ich mich pudelwohl“

„Wir können das jedem nur empfehlen“, sagen die Zanders. Anders als bei einem Sonnenschirm könnte die Luft gut zirkulieren und das Grün schaffe eine schöne Atmosphäre. „Ich nenne das unser Urlaubs-Eckchen“, meint Barbara Zander stolz.

Klaus Zander zeigt die noch grünen Trauben. Erntezeit ist der Herbst.

Klaus Zander zeigt die noch grünen Trauben. Erntezeit ist der Herbst. © Wilco Ruhland

Gerade in der momentanen Hitzezeit kommt ihnen ihre Weintraubenlaube sehr gelegen. „Wir verbringen hier sehr viel Zeit. Da fühle ich mich pudelwohl und habe richtiges Urlaubsfeeling“, freut sich Klaus Zander über die grüne Ecke. Ob zum Entspannen in der Mittagszeit oder zum gemeinsamen Grillabend mit seinem Bruder und seiner Frau, die auch im Haus leben.

Gefühl dafür entwickeln

Doch ein bisschen Arbeit verlangt die lauschige Laube. So müssen sie die Reben im Frühjahr zurückschneiden, damit das Ganze nicht überhand nimmt. Ein paar Lücken im Dickicht zwischen den Querbalken der Pergola schneiden sie ebenfalls, damit Luft und Licht durchkämen.

Ein bisschen damit auseinandersetzen und ein Gefühl für die Weinpflanzen müsse man schon entwickeln, schwierig sei es aber insgesamt nicht, sich selbst so eine Laube zu errichten. Wichtig für Bio-Freunde: Spritzen müsse er die Früchte nie, sagt Klaus Zander.