Graffiti an den Wänden, Laub, Müll und Unrat auf dem Boden. Dazu ein hässlicher Zaun auf der einen, Holzbretter auf der anderen Seite. Ein Bürger bezeichnete die Passage als „Pipiweg“. Nach Fäkalien riecht es zum Glück nicht, wenn man vor dem Zaun steht. Keine Frage, schön sieht es nicht aus am Eingang der Kroes-Passage in Werne. Seit Monaten herrscht hier Stillstand, Bürgerinnen und Bürger ärgern sich, dass offenbar nichts passiert.
„Nichts“ ist in diesem Fall aber falsch. „Wir haben einen Teil der Fläche im Erdgeschoss aufgeräumt, nachdem der Schrotthändler diverse Leitungen etc. herausgerissen und entsorgt hat. Der Anblick und Zustand der Baustelle waren nicht schön und vor allem nicht so, wie wir generell mit unseren Häusern und Materialien umgehen. Daher werden wir in den kommenden Tagen die Flächen weiter aufräumen und reinigen“ teilt Andreas Thiveßen, Geschäftsführer und Gesellschafter der Hausgesucht GmbH, der das Gebäude gehört, mit.

Einzelhandel und Wohnungen
Zudem sollen Materialien, welche in der Passage lagern, entsorgt werden. Thiveßen teilt indes die Meinung nicht, dass das Gebäude verkommt, wie hin und wieder in Sozialen Medien zu lesen war. Die Planungen für die Neubelebung seien ebenfalls auf dem Wege. Im Sommer war bekannt geworden, dass der Einzug von Bücher Beckmann und Werne Marketing geplatzt ist (wir berichteten).
Nach Angaben von Thiveßen sieht die Planung vor, dass ins Erdgeschoss Unternehmen des Einzelhandels einziehen. Im ersten bis dritten Obergeschoss könnten Wohnungen gebaut werden. Allerdings werde mit Bauarbeiten in diesem Jahr nicht mehr begonnen.

Wasserschaden Anfang 2021
Vor beinahe vier Jahren gab es einen massiven Wassereinbruch im ehemaligen Herrenmodegeschäft Schmersträter. Seit dem 1. Dezember 2021 ist die Passage gesperrt, nachdem Elemente aus der Deckenkonstruktion herabgefallen waren. Die damalige Eigentümerin, die Sparkasse Werne, hatte sich nicht darum gekümmert, nicht zuletzt, weil das gesamte Objekt im Insolvenzverfahren stand.

Seit Mai 2022 ist die Hausgesucht GmbH Eigentümerin. „Das Haus soll auf keinen Fall weiter vor sich hingammeln. Wir wollen auch nicht diesen dunklen Weg hier haben. Es soll optisch attraktiv werden“, hatte Andreas Thiveßen kurz nach dem Kauf im Gespräch mit der Redaktion über den Durchgang von der Bonenstraße zum Marktplatz gesagt. Nun also Baustart in 2025. Man darf gespannt sein, wer am Ende einzieht.