Verkommt die ehemalige Kroes-Passage in Werne? Eigentümer reagiert auf Kritik

Eigentümer reagiert auf Kritik am Zustand der Kroes-Passage
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Graffiti an den Wänden, Laub, Müll und Unrat auf dem Boden. Dazu ein hässlicher Zaun auf der einen, Holzbretter auf der anderen Seite. Ein Bürger bezeichnete die Passage als „Pipiweg“. Nach Fäkalien riecht es zum Glück nicht, wenn man vor dem Zaun steht. Keine Frage, schön sieht es nicht aus am Eingang der Kroes-Passage in Werne. Seit Monaten herrscht hier Stillstand, Bürgerinnen und Bürger ärgern sich, dass offenbar nichts passiert.

„Nichts“ ist in diesem Fall aber falsch. „Wir haben einen Teil der Fläche im Erdgeschoss aufgeräumt, nachdem der Schrotthändler diverse Leitungen etc. herausgerissen und entsorgt hat. Der Anblick und Zustand der Baustelle waren nicht schön und vor allem nicht so, wie wir generell mit unseren Häusern und Materialien umgehen. Daher werden wir in den kommenden Tagen die Flächen weiter aufräumen und reinigen“ teilt Andreas Thiveßen, Geschäftsführer und Gesellschafter der Hausgesucht GmbH, der das Gebäude gehört, mit.

Graffiti an einer Wand in der Kroes-Passage in Werne.
Graffiti sorgen für einen ungepflegten Eindruck. © Jörg Heckenkamp

Einzelhandel und Wohnungen

Zudem sollen Materialien, welche in der Passage lagern, entsorgt werden. Thiveßen teilt indes die Meinung nicht, dass das Gebäude verkommt, wie hin und wieder in Sozialen Medien zu lesen war. Die Planungen für die Neubelebung seien ebenfalls auf dem Wege. Im Sommer war bekannt geworden, dass der Einzug von Bücher Beckmann und Werne Marketing geplatzt ist (wir berichteten).

Nach Angaben von Thiveßen sieht die Planung vor, dass ins Erdgeschoss Unternehmen des Einzelhandels einziehen. Im ersten bis dritten Obergeschoss könnten Wohnungen gebaut werden. Allerdings werde mit Bauarbeiten in diesem Jahr nicht mehr begonnen.

Der Zugang zur Kroes-Passage von der Bonenstraße in Werne aus ist mit Holzplatten versperrt.
Seit Jahren ist die Passage von der Bonenstraße aus mit Holzplatten versperrt. © Laura Oswald-Jüttner

Wasserschaden Anfang 2021

Vor beinahe vier Jahren gab es einen massiven Wassereinbruch im ehemaligen Herrenmodegeschäft Schmersträter. Seit dem 1. Dezember 2021 ist die Passage gesperrt, nachdem Elemente aus der Deckenkonstruktion herabgefallen waren. Die damalige Eigentümerin, die Sparkasse Werne, hatte sich nicht darum gekümmert, nicht zuletzt, weil das gesamte Objekt im Insolvenzverfahren stand.

Müll liegt in der Kroes-Passage, die den Marktplatz von Werne mit der Bonenstraße verbindet.
In Kürze sollen hier die Arbeiten weitergehen. © Laura Oswald-Jüttner

Seit Mai 2022 ist die Hausgesucht GmbH Eigentümerin. „Das Haus soll auf keinen Fall weiter vor sich hingammeln. Wir wollen auch nicht diesen dunklen Weg hier haben. Es soll optisch attraktiv werden“, hatte Andreas Thiveßen kurz nach dem Kauf im Gespräch mit der Redaktion über den Durchgang von der Bonenstraße zum Marktplatz gesagt. Nun also Baustart in 2025. Man darf gespannt sein, wer am Ende einzieht.