Eine Krankenschwester desinfizieret ihre Hände.

Hygiene ist nach wie vor das A und O im Christophorus-Krankenhaus Werne. © Jörg Heckenkamp

Corona-Angst im Krankenhaus: „Patienten kommen später und sind dann kränker“

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Das Christophorus-Krankenhaus hat durch die Corona-Pandemie ungewohnte Herausforderungen bewältigen müssen. Es hat aber auch dadurch gelernt. So ist die aktuelle Situation:

Werne

, 08.07.2022, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Als die Coronapandemie im Frühjahr 2020 nach Deutschland schwappte, war das eine völlig neue Situation für die Krankenhäuser. Auch das Werner Christophorus-Krankenhaus musste sich auf die bedrohliche Lage einstellen. Das hat manchmal ordentlich geruckelt, aber letztlich gut funktioniert, meint Paula Klein als Sprecherin des Krankenhausverbundes der Paulus-Gesellschaft mit Hospitälern in Dortmund, Castrop-Rauxel, Schwerte, Lünen und Werne.

Sie sagt: „Die Stationen und Abteilungen der Kliniken arbeiten mittlerweile mit den zur Routine gewordenen Schutzmaßnahmen in größter Normalität weiter. Durch die konsequente Aufarbeitung aktueller Erkenntnisse und die Umsetzung in den Prozessen haben wir gerade in dieser Zeit das Krankenhaus als lernendes System erlebt.“

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Allerdings herrsche in der Bevölkerung immer noch eine gewisse Verunsicherung. Viele Menschen haben seit der Corona-Pandemie Vorbehalte, ein Krankenhaus aufzusuchen. Wichtige Operationen werden hinausgeschoben, chronisch Kranke, Krebs- und Schmerzpatienten hätten sich aus Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus einer medizinischen Unterversorgung ausgesetzt. Das betreffe sogar Notfallpatienten mit deutlichen Hinweisen beispielsweise auf einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.

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Obwohl seit Frühjahr 2022 in den Krankenhäusern die Belegung durch Corona-Infizierte erheblich gesunken sei, blieben immer noch Patientinnen und Patienten den Kliniken fern. Daher steht im Zentrum der Offensive die Botschaft, dass Patienten nicht aus Sorge um eine Ansteckung ihre notwendigen Behandlungen verzögern, so Paula Klein. Zur aktuellen Situation im Christophorus-Krankenhaus Werne sagt sie auf Anfrage der Redaktion:

Beobachten Sie auch in Werne, dass sich Menschen trotz Notwendigkeit nicht ins Krankenhaus begeben?

Die beschriebene Situation wird auch in Werne wahrgenommen. Tendenziell kommen die Patienten später ins St. Christophorus Krankenhaus und sind häufig kränker als noch vor der Pandemie.

Wie oft ist es schon vorgekommen, dass Menschen wegen einer Unterversorgung und den Folgen ins St. Christophorus kamen?

Diese Frage können wir nicht pauschal beantworten.

Wie ist die Belegung durch Corona-Infizierte in Werne?

Aktuell befinden sich 6 Covid-Patienten im St. Christophorus Krankenhaus Werne. Keiner der Covid-Patienten wird aktuell auf der Intensivstation betreut, muss nicht beatmet werden (Stand: 07.07.22, 7 Uhr).

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Gibt es dort aktuell auch vermehrt Corona-Ausfälle bei den Mitarbeitern?

Ja, derzeit fallen Mitarbeitende durch Corona-Quarantänen aus. Durch die Öffnungen von Großveranstaltungen, Urlaubsreisen, entfallene Maskenpflicht etc., steigen auch bei unseren Beschäftigten die Infektions-Zahlen. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten ist weiterhin gegeben.

Wie ist die Personalsituation generell?

In Werne beobachten wir in einzelnen Bereichen corona-bedingt Personalengpässe, die noch kompensiert werden können. Geplante Operationen und Eingriffe werden derzeit aufgrund von corona-bedingten Personalausfällen nicht abgesagt. Teilweise müssen sie jedoch verschoben werden, weil die Patienten im Rahmen unserer Teststrategie vorab positiv getestet werden und somit vorerst keine Behandlung vornehmen lassen können.

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