
Völlig gebannt haben wir vor mehr als zweieinhalb Jahren die täglichen Infektionszahlen verfolgt. Ach du Schreck, wieder 20 mehr gegenüber gestern. Oder Aufatmen, wenn sie runter gingen. Wenn die Inzidenzen in Bergkamen kletterten, wollte ich schon nicht mehr über die Lippe fahren. Die Zahlen machten Angst.
Nun hat der Kreis Unna angekündigt, die ortsscharfe Zählung einzustellen. Die Arbeitskraft, die das einspart, könne man an anderer Stelle besser einsetzen. Ich meine: Das ist gut so und eine völlig richtige Konsequenz aus der Entwicklung der Pandemie, die vielleicht bald schon keine Pandemie mehr ist.
Corona wird Alltags-Krankheit
Tatsächlich haben die Inzidenz-Zahlen im Verlauf der Pandemie mehr und mehr an Aussagekraft verloren. Ebenso hat die Erkrankung selbst von ihrem Schrecken verloren. Die meisten Menschen sind mehrfach geimpft, die Masse der Bevölkerung hat eine Infektion bereits ohne größere Nachwirkungen überstanden.
Corona - das Wort verliert allmählich an Schrecken, und Covid-19 gliedert sich als Alltagskrankheit in unser Leben ein; sie wird zum Teil unseres alltäglichen Krankheits-Portfolios. Covid-19 hat dann den Status einer starken Grippe oder einer sonstigen ansteckenden Krankheit. Über die gibt es ja auch keine Zahlen. Oder haben Sie schon mal gelesen, wie viele Ohrenentzündungen es an einem bestimmten Tag in Werne geben hat?
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