Wer kennt das nicht: Die kleinen Centbeträge des Rückgelds an der Supermarktkasse wiegen schwer im Geldbeutel. Wer nicht die dringende Notwendigkeit sie zu Hause regelmäßig in den eigenen Sparstrumpf zu schütteln, dem sind sie meist nur Ballast. Clemens Overmann, Betreiber des gleichnamigen traditionsreichen Lebensmittelgeschäfts in der Werner Innenstadt, hat eine Möglichkeit gefunden, die Geldbörsen seiner Kunden zu entlasten und dabei noch einem Zweck zu dienen.
Schon im vierten Jahr standen bei ihm an den Kassen Spendendosen, in die sich die Kunden des Rückgelds entledigen konnten. Zusammen gekommen sind im Jahr 2022 - durch die meist kleinen Beträge - stattliche 8436 Euro. Sie gingen, wie auch schon in den Jahren zuvor, an den Ambulanter Kinder- und Jugendhospizdienst Lünen.
„Da blutet das Herz“
„Vor zwei Jahren kamen noch insgesamt 3500 Euro zusammen“, erzählt Clemens Overmann. 2021 waren es 6000 Euro und jetzt 8436 Euro! Wir freuen uns wirklich sehr über diese Spendenbereitschaft unserer Kunden. 2023 wollen wir fünfstellig werden“, stellt er in Aussicht.
Jeden Monat kommt eine Mitarbeiterin des Hospizverein und holt die Spendendosen ab und bringt die Quittungen. Die Beträge werden dann jeweils ausgehängt, um die Transparenz zu wahren. Dabei hat sich Overmann viele Gedanken gemacht, wohin das gespendete Restgeld seiner Kunden gehen soll. „Bei Kindern und Jugendlichen, die so jung schon sterben müssen, blutet einem das Herz. Ich könnte sie nicht in den Tod begleiten, das wäre eine Nummer zu hart für mich.“ Umso wichtiger sei es, diese wertvolle Arbeit wenigstens finanziell zu unterstützen.
„Ganz feste Säule“
Der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Lünen, agiert unter dem Dach des Deutschen Kinderhospizvereins, der ihn zu 25 Prozent finanziert. Zwei hauptamtliche Stellen sind damit gedeckt. Die übrigen 75 Prozent an finanziellen Mitteln werden ausschließlich durch Spenden generiert. Sie fließen in die Dienstleistungen, Aus- und Fortbildungen der ehrenamtlichen Mitarbeiter, Spritkosten, Aktivitäten mit den Familien der kranken Kinder oder die Raummiete. „Herr Overmann ist eine ganz feste Säule für uns“, bemerkt Elisabeth Krechtmann, Koordinationsfachkraft des Vereins. „Er ist einfach großartig. Er macht aktiv auf uns aufmerksam. Für diese unglaubliche Spendensumme sind wir sehr dankbar.“ Damit die Arbeit eines Hospizvereins gelingen kann, sei man auf Spenden angewiesen, sagt sie. Der Verein betreut todkranke Kinder, Jugendliche und ihre Familien aus Werne, Lünen, Lüdinghausen, Selm und Bergkamen.
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