Freitag in der Früh am Kirchplatz in Werne: Auf vier Männer der Herberner Tischlerei Frigge wartet an diesem kühlen, sonnigen Morgen Schwerstarbeit. Sie müssen zwei je 200 Kilogramm schwere Kirchentüren in ihre Angeln befördern. Ein Vorhaben, das Zeit, Kraft und Millimeter-Arbeit bedeutet. Gegen 9.15 Uhr war dieser Arbeitsschritt geschafft.
Vor einige Zeit war bekannt geworden, dass die Türen der drei Portale der katholischen Stadtkirche in Werne sanierungsbedürftig sind. Insbesondere das zur Wetterseite nach Westen gerichtete Hauptportal der Kirche mit den beiden Türflügeln war in Mitleidenschaft gezogen. „Und zwar schlimmer, als zunächst gedacht“, sagt Firmenchef Jörg Frigge im Gespräch mit der Redaktion. „Unten war das Holz regelrecht weggefault.“
Abstimmung mit Denkmalschutz
Nun konnte der Fachmann die Reparatur nicht nach eigenem Gutdünken ausführen. Schließlich steht die gesamte Kirche, und damit auch die Türen, unter Denkmalschutz. „Wir haben uns bezüglich des Holzes und der Farbe eng mit der Denkmalbehörde abgestimmt“, sagt Frigge. Nach dem Einsetzen der Türflügel habe sich der Architekt angekündigt, um sich die Renovierungsmaßnahme genau anzuschauen.
Die Türflügel des Hauptportals wurden Ende des Jahres 2024 demontiert, die Öffnung durch eine Bretterwand versperrt. Der Zugang zur Kirche ist seitdem nur durch die beiden Seiten-Türen möglich gewesen. Seit Freitag ist das Hauptportal also wieder nutzbar.
Zentimeter für Zentimeter
Die Männer um Jörg Frigge mussten dafür zugleich präzise wie auch schwere Arbeit verrichten, um die 200-Kilo-Kolosse passgenau auf die je zwei Türangeln zu platzieren. Das funktionierte nur Zentimeter für Zentimeter, da nach oben der Spielraum durch den Türsturz begrenzt war. Immer wieder justierte das Team den sperrigen Türflügel neu, bis er endlich in die Angeln rutschte.

Damit ist die Arbeit für den Herberner Fachbetrieb allerdings noch nicht erledigt. Er soll im Anschluss auch die Türen der beiden Seiteneingänge sanieren. Die Tür der Südseite ist bereits demontiert, die der Nordseite werde man wohl am Dienstag (11. März) ausbauen, um sie anschließend in der Werkstatt gründlich zu überholen, sagt Jörg Frigge.
Der Zeitrahmen dafür ist eng gesteckt. Die Gemeinde St. Christophorus sagte Anfang Februar auf Anfrage der Redaktion, dass man gerne „bis zum Osterfest alles geschafft haben“ wolle. Das wäre also bis zum 18. April. Für die Sanierung aller drei Portale sind Kosten von 40.500 Euro veranschlagt.
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