Dass die Kirche St. Johannes in Werne noch in diesem Jahr schließen wird, ist bereits seit Beginn des Jahres klar. Die Schäden am Gebäude sind zu groß, um dieses weiter zu nutzen. Doch jetzt gibt es für die Gemeinde eine gute Nachricht: Wie Pfarrdechant Jürgen Schäfer auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt, beabsichtige man, im Pfarrheim, welches auch nach der Schließung des Kirchengebäudes weiterbetrieben wird, eine kleine Kapelle einzurichten.
Möglichst viele Erinnerungsstücke sollen vom alten Gebäude dann mitgenommen werden, gleichzeitig wolle man die Kapelle jedoch auch moderner gestalten. So oder so: In der neuen Räumlichkeit wird weniger Platz vorhanden sein als vorher. „Das wird eine Tiny-Kirche, eine Tiny-Kapelle“, sagt Schäfer. Er spielt damit auf die kleinen Häuser an, in denen meist auf wenigen Quadratmetern viel untergebracht ist und die immer beliebter werden. Insgesamt soll die Kapelle rund 40 Quadratmeter fassen und Platz für knapp 35 Menschen bieten.
Erste Entwürfe in der Mache
Aktuell befinde man sich laut Schäfer in der Planungsphase - und es gibt eine Bedingung: „Der Kirchenvorstand muss mitmachen.“ In der Hinsicht sei Schäfer aber guter Dinge. Ein Künstler sei aktuell damit beschäftigt, erste Entwürfe für die Kapelle zu entwickeln. Die sollen dann auch zeitnah präsentierfähig sein.
Mit der Planung und der anschließenden Umsetzung wolle man zügig vorankommen, so Schäfer. Wann mit der Fertigstellung der neuen Kapelle zu rechnen ist, kann er noch nicht sagen. Pünktlich zur Entweihung der St. Johannes Kirche im September wolle man dann aber umziehen. Am 23. September findet in der Kirche zum Abschluss noch einmal ein Erntedankfest statt, eine Woche später folgt die Entweihung. Dann werde die Kapelle voraussichtlich aber noch nicht ganz fertig sein, so Schäfer. Sobald das dann aber irgendwann der Fall sein wird, wolle man die Kapelle auch feierlich einweihen.
Pfarrheim wird moderner
Neben der neuen Räumlichkeit bekommt das Pfarrheim darüber hinaus einen moderneren Touch: Neben einer neuen Küche und neuer Sanitäranlagen werde auch der Saal renoviert. „Das Gebäude bekommt ein Outfit des 21. Jahrhunderts“, so Schäfer.
Wann das alte Kirchengebäude abgerissen werde, stehe noch nicht fest. „Die Kunstgegenstände müssen verteilt, ein Architekt beauftragt werden - das geht Schritt für Schritt“, sagt Schäfer. Schon jetzt ist klar, dass ein Teil an einen Kindergarten und an andere Kirchengemeinden gehen wird.
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