
© Helga Felgenträger
Kiosk in Stockum: Inhaber Dietmar Taube geht in den Ruhestand
Kiosk-Besitzer hört auf
Nach 15 Jahren geht Dietmar Taube in den Ruhestand. Einer seiner treuesten Kunden hat seinen Kiosk am 1. April übernommen: Konrad Hüttemann aus Werne wechselt dafür seinen Beruf.
Schweren Herzens verlässt Dietmar Taube (62) seine Ladentheke. Der Kiosk an der Werner Straße 140 in Stockum war 15 Jahre lang sein Zuhause. „Ich hätte gerne noch weiter gearbeitet“, erzählt er. Aber seine Gesundheit machte ihm einen Strich durch die Rechnung. „Im nächsten Jahr wäre ich offiziell in Rente gegangen.“
Seine Zeit als Kiosk-Betreiber sei schön gewesen, sagt er. Der Stockumer blickt auf die ereignisreichen Jahre zurück, in denen in Stockum der Nahversorgungs-Notstand herrschte. Aldi hatte geschlossen, Schlecker machte zu und das heutige Nahversorgungszentrum (heute Lidl) ließ auf sich warten.
„Es fehlte ein Einkaufszentrum“, erinnert Taube an seine einstigen Pläne vor zehn Jahren. Er hatte sich überlegt, das leerstehende Aldi-Gebäude (heute Blumen Wenner) zu übernehmen und dort einen Laden anzusiedeln. „Mit einem Hamburger Unternehmen stand ich damals in Verhandlung“, schaut er zurück. Die Pläne zerschlugen sich allerdings und der Discounter Lidl siedelte sich auf dem Wenner-Gelände an.
Taube erweiterte Kiosk-Sortiment für Grundversorgung
Doch bis es soweit war, sollten noch zwei Jahre vergehen. Für die Grundversorgung der Stockumer Bürger erweiterte Dietmar Taube sein Laden-Sortiment, er verkaufte fortan neben Tabakwaren, Getränken und Süßigkeiten auch Zucker, Mehl und Eier. Nachdem auch der benachbarte Kiosk an der Werner Straße geschlossen hatte und die Poststelle weg war, sprang Taube wieder für die Stockumer in die Bresche, eröffnete 2011 eine Post-Filiale und nahm eine Lotto-Stelle hinzu.
Nachdem der Mindestlohn eingeführt wurde, musste er die Filiale aus wirtschaftlichen Gründen wieder aufgeben. „Die Leute fragen mich noch heute, ob sie bei mir ihre Briefe abgeben können“, sagt Taube.
Neuer Kiosk-Betreiber war Stammkunde
Gesundheitlich ging es Taube mit der Zeit immer schlechter. Er hielt Ausschau nach einem neuen Besitzer Ausschau. Im Kreise der Stammkundschaft wurde er fündig.
Zweimal am Tag fuhr Konrad Hüttemann (55), gelernter Schlosser und Tischler, auf seinem Arbeitsweg nach Hamm hier vorbei. Da sich Hüttemann schon vor längerer Zeit nach einer neuen Tätigkeit umgesehen hatte, sei man schnell ins Gespräch über den Verkauf gekommen.
Die Hälfte des Mitarbeiterstamms hat der neue Kiosk-Besitzer übernommen, die andere Hälfte sei ebenfalls versorgt. Das Sortiment mit Lotto und Hermes-Paketshop soll weiterhin bestehen bleiben. Seine Erweiterungspläne will er noch nicht verraten. Im hinteren Bereich sind noch die Handwerker zugange.
Als Lokaljournalistin erfahre ich viel über Menschen und ihre Geschichte. Es gefällt mir, hinter die Kulissen schauen zu können.
