Der Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner, hier ein Bild aus 2020 an der Stockumer Straße, wird zur Dauer-Aufgabe. © Jörg Heckenkamp
EPS-Bekämpfung
Kampf gegen Eichenprozessionsspinner in Werne kostet jährlich mehr als 90.000 Euro
Der Eichenprozessionsspinner tritt seit knapp vier Jahren verstärkt in Werne auf. Seine Bekämpfung dürfte sich zur Dauer-Aufgabe auswachsen - zu einer äußerst kostspieligen Dauer-Aufgabe.
Die massenhafte Verbreitung des Eichenprozessionsspinners (EPS) seit etwa vier Jahren in Werne bedeutet durch die gefährlichen Härchen der Raupen eine Gesundheitsgefahr an vielen Stellen in der Stadt. Im öffentlichen Raum ist die Verwaltung daher angehalten, die Gefahren zu beseitigen, zumindest zu begrenzen.
Mittlerweile ist klar, dass das starke Auftreten der Raupen keine temporäre Erscheinung ist. Deren Bekämpfung wird zur Dauer-Aufgabe. Und die ist nicht gerade preiswert. In einer Vorlage für die nächste Sitzung des Ausschusses für den Kommunalbetrieb beziffert die Verwaltung allein den Aufwand durch externe Firmen allein auf etwa 90.000 Euro. Hinzukommen die Gerätschaften und Arbeitsstunden durch den Werner Bauhof.
Vorbeugen durch Spritzen und Absaugen der Nester sind wirksame Mittel, um der EPS-Plage Herr zu werden. © picture alliance/dpa
Nach den Erfahrungen des vergangenen Jahres sowie aus benachbarten Kommunen will die Stadt 2021 hauptsächlich ein vorbeugendes Spritzmittel mit Nematoden einsetzen, das „in zwei Spritzgängen erfolgen“ soll, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Hierfür sind zwei Mal rund 30.000 Euro veranschlagt.
Mit weiteren 30.000 Euro ist für eine besonders aufwendige Art der Raupen-/Nester-Beseitigung zu rechnen. Bei befallenen Bäumen am Rande des Stadtwaldes (Bereich Theodor-Fontane-Straße, Münsterfort) kamen Seilkletterer zum Einsatz, da dort eine Anfahrt mit einem Hubsteiger nicht möglich war.
Diese Fallen für Eichenprozessionsspinner, angebracht im Stadtwald, haben sich nicht bewährt. © Jörg Heckenkamp
Die Hoffnung, der Raupenplage mittels Fallen im Stadtwald Herr zu werden, hat sich nicht erfüllt. Die Fallen mit weißen Ringen und schwarzen Auffangbehältern haben nicht gut funktioniert. In der Vorlage heißt es: „...jedoch war der Erfolg recht mäßig...“. Dennoch wolle man die Fallen aus dem Stadtwald nicht komplett einmotten, sondern nun an einzeln stehenden Bäumen ausprobieren.
Meisen-Nistkästen hingen nicht richtig
Auch das Experiment mit Nistkästen für Meisen, die wohl die Raupen fressen, will die Stadt nicht ganz aufgeben. Allerdings will man sie nicht mehr an den befallenen Bäumen selbst anbringen, das die Raupen die Nestlinge gefährdeten und die Meisen bisweilen die Nistplätze aufgegeben haben. Sondern in der Nähe an Gewächsen, die frei vom Schädlingsbefall sind, sodass die Meisen die Eichen anfliegen und die Raupen dort aufnehmen können.
Als langfristige Maßnahme kann sich die Stadt vorstellen, vermehrt Totholz in kommunalen Waldflächen zuzulassen. Denn innerhalb von Altholzinseln legten Buntspechte ihre Bruthöhlen an. Die würden später von Fledermäusen bezogen, die wiederum die aus den EPS-Raupen geschlüpften Falter in großer Anzahl fressen würden.
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