Jockenhöfer-Kreuzung Bergkamen verlangt Lösung für Verkehrslärm durch die Surfworld

Von Michael Dörlemann
 Bergkamen verlangt Lösung für Verkehrslärm durch die Surfworld
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Der Bergkamener Bürgermeister Bernd Schäfer (SPD) möchte offenbar die nachbarschaftlichen Beziehungen zu Werne nicht von vornherein strapazieren. Er bezeichnet die Pläne für die „Surfworld“ auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Werne als „ein grundsätzliches tolles Projekt“.

Dennoch könnte sich die Stellungnahme der Stadt Bergkamen als Stolperstein für die Werner Pläne erweisen. Grundsätzlich macht Schäfer klar, dass ihm das Wohlergehen der eigenen Bürger wichtiger ist als das Projekt in der Nachbarstadt. Das schlägt sich auch in der Stellungnahme nieder, die Bergkamen im Zuge der vorgezogenen Beteiligung an diesem Freitag fristgerecht auf den Weg gebracht hat. Darin fordert die Stadt Bergkamen, dass erst die Probleme mit dem Verkehr und dem damit verbundenen Lärm im Ortsteil Rünthe gelöst werden müssen, bevor sie der Planung zustimmt.

Sigrun Wedemeyer steht an der Jockenhöfer-Kreuzung.
Anwohner wie Sigrun Wedemeyer beklagen schon jetzt eine enorme Lärmbelastung durch den Verkehr. Die Autos der Surfworld-Besucher würden noch hinzukommen. © Michael Dörlemann

Das Gelände der Zeche Werne liegt so, dass der größte Teil des Autoverkehrs – etwa 85 Prozent – durch Rünthe führen würde. 75 Prozent würden von der A1 über den Ostenhellweg kommen, zehn Prozent über den Westenhellweg – und an der Jockenhöfer-Kreuzung würden sie sich treffen. Dabei geht es nach Prognosen der Verkehrsplaner um etwa 1800 Autos an einem Tag an den Wochenenden. Sie würden zu der ohnehin schon enormen Verkehrsbelastung noch hinzukommen. „Die Jockenhöfer-Kreuzung gehört mindestens zu den drei am höchsten belasteten Knotenpunkten im Kreis Unna – wenn sie nicht sogar der am stärksten Belastete ist“, sagt Schäfer.

Ein Plan der Surfworld in Werne.
Die Surfworld soll auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Werne entstehen. Die Besucher würden vor allem aus Richtung Süden über Rünthe kommen. © Jörg Heckenkamp (Archiv)

Nach Ansicht der Stadt Bergkamen muss geprüft werden, ob die Kreuzung überhaupt für die zusätzliche Belastung ausgelegt ist. Auch die von der Stadt Werne eingeschalteten Gutachter hatten sie für die Richtung Ostenhellweg-Werne schon jetzt nahe am Limit gesehen.

Noch wichtiger sei ihm, dass es für die vom Lärm stark belasteten Anwohner zu einer für sie zufriedenstellenden Lösung kommt. „Erst wenn sie überzeugt sind, werden wir dem Projekt zustimmen“, sagt der Bergkamener Bürgermeister. Laut einem Lärmgutachten steigt die Lärmbelastung an einigen Häusern im Bereich Werner Straße/Ostenhellweg durch den zusätzlichen Verkehr auf über 70 dB(A) tagsüber – das ist im gesundheitsgefährdenden Bereich.

Schäfer fordert, dass es Gespräche der Stadt Werne, der Stadt Bergkamen und Straßen NRW mit den Anwohnern im stark belasteten Bereich geben soll, um nach einer Lösung zu suchen. Die Stadt Werne wird sich also Gedanken machen müssen, wie sich der Verkehrslärm in Rünthe reduzieren lässt.