Die Digitalisierung an den Werner Schulen steht im Fokus des Schulamtes.

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iPads, W-Lan, digitale Arbeitsplätze: Das ist der Stand an den Werner Schulen

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Das Schulamt hat im Schulausschuss den Stand der Dinge in Sachen Digitalisierung an den Werner Schulen vorgestellt. Vieles steht in Aussicht, aber vieles muss dafür noch passieren.

Werne

, 18.09.2020, 14:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Die Stadt Werne will in Sachen Digitalisierung schnellstmöglich die entsprechenden Anträge auf den Weg bringen. Damit das aber überhaupt möglich ist, hat das Schulamt nun im Schulausschuss eine kleine Bestandaufnahme der Förderprogramme und des Bedarfs an den Schulen vorgestellt.

Insgesamt gibt es drei Förderprogramme: 1. Die Förderung von digitaler Sofortausstattung für bedürftige Schüler, 2. Endgeräte für Lehrkräfte und 3. den Digitalpakt NRW. Letzterer splittet sich allerdings selber noch einmal in drei Finanzierungstöpfe auf.

Landesweit hat der Städte- und Gemeindebund stellvertretend für alle kreisangehörigen Kommunen in NRW einen Bedarf von 60.000 iPads ermittelt. 272 iPads soll die Stadt Werne erhalten, die dann je nach Größe der Schulen anteilig für bedürftige Schülerinnen und Schüler ausgegeben werden. Dafür stehen der Stadt 136.072 Euro zur Verfügung. „Die Mittel zu beantragen ist nicht das Problem, das Angebot auch nicht, aber die Lieferzeit“, sagt Jugenddezernent Alexander Ruhe.

Auslieferung von iPads stellt die Stadt Werne vor ein Problem

Wegen des hohen Bedarfs landesweit rechnet Ruhe damit, dass die Endgeräte bis Jahresende in Werne eintreffen. Das Problem: „Wenn wir einen Lockdown haben, dann muss das von heute auf morgen sichergestellt werden.“ Doch in Sachen Auslieferung stehe man gerade mit 396 Kommunen im Land in Konkurrenz. In diesem Programm muss die Stadt eine zehn-prozentige Eigenleistung erbringen.

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Das zweite Programm, die Endgeräte für die Lehrkräfte, ist zu 100 Prozent vom Land finanziert und sieht vor, dass jede Lehrkraft in der Stadt ein Endgerät bekommt - mit der Ausnahme von zwei Grundschulen, die sich Notebooks gewünscht haben. 500 Euro gibt es hier maximal pro Lehrkraft. „Da können wir gewährleisten, dass das Geld reicht“, so Ruhe.

Das dritte Programm, der eigentliche Digitalpakt bis Ende 2021, umfasst eine Fördersumme von 737.969 Euro und steht auf drei Säulen: der digitalen Infrastruktur, den digitalen Arbeitsplätzen und drittens, den Endgeräten. Im ersten Schritt soll nun die nötige Infrastruktur soweit wie möglich hergestellt werden. Bis Ende des Jahres will die Stadt an alle Schulen einen entsprechenden Glasfaseranschluss herrichten. Danach geht es im kommenden Jahr an die Überarbeitung der Leitungen in den einzelnen Schulen, damit das schnelle Internet nicht an den alten Kupferleitungen einiger Gebäude scheitert.

Das Ziel, das sich alle Schulen gewünscht haben: flächendeckendes Internet mit einem Zugangspunkt in jedem Klassenraum. Dafür müssen sich die Schulen im kommenden Jahr auf kleinere und größere Bauarbeiten einstellen. „Das macht Dreck und wird laut werden“, so Ruhe. „Wir müssen überall etwas verändern.“ Besonders aber an der Uhlandschule und an der Kardinal-von-Galen-Schule. Allein für die Infrastrukturarbeiten rechnet die Stadt mit 350.000 bis 360.000 Euro - fast die Hälfte des Digitalpaktes.

Der derzeitige Bedarf an Endgeräten: 810.000 Euro

In Sachen Endgeräte werden vom Land maximal 25.000 Euro pro Schule bereit gestellt. „Bei 500 Euro pro Gerät sind das 50“, sagt Ruhe. Dabei liegen die Erstwünsche der Schulen in Sachen Geräte schon bei insgesamt 810.000 Euro. „Da müssen wir jetzt priorisieren“, so Ruhe. Denn das Land sage zu Recht, es gebe den Städten kein Geld für Endgeräte, wenn die W-Lan-Verbindungen noch nicht da sind. Deshalb müssen die Schulen nun erarbeiten, welche Dinge ihnen am wichtigsten sind. Dies fließen dann in den Maßnahmenkatalog ein, der auch in der Haushaltsberatung für 2021 ein großes Thema werde, so Ruhe.

Darüber hinaus wolle man für das Anne-Frank-Gymnasium und die Marga-Spiegel-Schule noch eine einheitliche Lösung in Sachen digitaler Lernplattform finden. Grundlage all dessen ist der Medienentwicklungsplan, der in der letzten Stadtratsentwicklungssitzung vor den Ferien verabschiedet worden war und bis Ende 2025 läuft. Wenn man diesen ernsthaft umsetzen wolle, so Ruhe, benötige die Stadt ein Gesamtvolumen von 1,8 Millionen Euro. „Der Digitalpakt hilft uns, aber danach müssen wir schauen, ob das Land noch Fördersummen in Aussicht stellt“, so Ruhe. Das sei zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht abzusehen.

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