Die Marga-Spiegel-Schule in Werne hat schon früh mit der Digitalisierung begonnen. Sie war die erste Schule in Werne, die statt Tafeln sogenannte Whiteboards in den Unterricht integriert hat. Dafür hat die Stadt damals in 48 Boards investiert. Während der letzten Weihnachtsferien wurden 25 Whiteboards mit leistungsstärkeren LED-Boards ersetzt. Und die Schule will noch weitere 23 bestellen.
Hubertus Steiner, Schulleiter der Sekundarschule, erklärt die Gründe hinter dieser Neuanschaffung: „Was klar war: Beamer sind nicht die Zukunft. Sie sind langfristig gesehen einfach zu teuer und können technisch nicht das leisten, was im Unterricht gebraucht wird.“
Die neuen Whiteboards seien nicht nur günstiger, sondern hätten auch eine bessere Auflösung und könnten sowohl über den PC bedient werden, als auch über Apple TV mit dem iPad. Der größte Vorteil sei aber die sogenannte kollaborative Nutzung. Bis zu vier Schülerinnen und Schüler könnten gleichzeitig an diesen Tafeln schreiben.

Die neuen Tafeln sind aber nicht die einzige Maßnahme des digitalen Lernens. Insgesamt besitzt die Schule 150 iPads. Jeder Lehrer hat zudem ein vom Land NRW finanziertes Tablet. Für die Schüler stehen sechs Koffer, ausgestattet mit jeweils 15 Geräten, zur Verfügung. Maximal ergibt das also 15 Tablets pro Klasse. Laut Steiner würde dieses Angebot hundertprozentig genutzt und die Verwendung der Tablets gehöre für die Schulgemeinde schon zum Alltag.
Aus diesem Grund hat die Schule im zweiten Halbjahr des letzten Schuljahres ein Pilotprojekt gestartet. Hierfür wurde eine Klasse komplett mit iPads, inklusive Zubehör, sprich Apple Pencil und Tastatur, ausgestattet. Da der Schulleiter positives Feedback erwartet, zieht er schon jetzt Schlüsse aus dem Projekt.
„Bildung darf nicht vom Geldbeutel abhängen!“
„Der kommende siebte und achte Jahrgang soll komplett mit iPads ausgestattet werden“. Es stelle sich lediglich noch die Frage der Finanzierung, denn die Umstellung auf iPads als Lernmedium ist kostspielig. Hierfür werde aktuelle eine „sehr sensible Umfrage durchgeführt“, erklärt Steiner. Es ginge darum, wie viel Unterstützung die jeweiligen Eltern beim Kauf eines iPads bräuchten. Daraufhin werde er zusammen mit der Stadt nach einer Lösung für das Finanzierungs-Problem suchen.
Obwohl laut Steiner 2025 jede Klasse mit iPads ausgestattet sein soll, äußert er einen Vorbehalt: „Wir wollen keine Computerfreaks ausbilden. Fünfte Klassen sind von dieser Umstellung ausgenommen. An dieser Schule steht die ganzheitliche menschliche Bildung im Vordergrund.“
Steiner grenzt sich an dieser Stelle von der „Digitalen Schule“, dem AFG, ab. Denn diese setze bereits ab dem fünften Jahrgang auf das Lernen mit iPads. Das wolle er nicht. Steiner erklärt es damit, dass es viele Schüler an seiner Schule gäbe, die eben nicht autonom lernen könnten und auf eine individuelle Förderung und besondere zwischenmenschliche Beziehungen beim Lernen angewiesen seien.
Modernes Lernen im „Lern-Space“
Doch auch für Schüler, die tendenziell eher alleine lernen und ruhige Orte anstelle trubeliger Klassenzimmer brauchen, gäbe es Platz. Es werde aktuell ein spezieller Raum, ein Lern-Space, entwickelt, wie Til Vaupel (17 Jahre) erklärt. Er hilft beim Aufbauen des Raumes. Es gehe vor allem um das individuelle Lernen. Der Raum ist mit Schmetterlingstischen, die sich gut für Gruppenarbeiten eignen, und auch Computern mit voneinander abgegrenzten Arbeitsplätzen ausgestattet.

Die Marga-Spiegel-Schule will ihrem Ruf als digitalisierte Schule mit einem großen Spektrum an Lernmethoden und Lernmöglichkeiten festigen. Der Schulleiter erklärt die Vielzahl an anstehenden Projekten unter anderem damit, dass jetzige Investitionen in digitale Medien sich auch wirtschaftlich betrachtet nachhaltig lohnen würden.
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