Wohnen in Werne
Internet-Ärger bei Klimaschutz-Siedlung in Werne: „Fallen in Steinzeit zurück“
Die Klimaschutz-Siedlung in Werne wird nach den neuesten Standards gebaut. Doch beim Internet fällt man laut Bruno Wiesmann in die Steinzeit zurück. Es gibt Ärger über die Geschwindigkeit.
Ein Leben ohne Internet ist für viele Menschen gar nicht mehr vorstellbar. Und die Abhängigkeit davon wird in Zukunft wahrscheinlich eher noch zunehmen. Umso wichtiger ist eine schnelle Internetverbindung. Knapp 24,1 Prozent der Adressen in Werne gelten laut einer kürzlich vorgestellten Untersuchung der Stadt als unterversorgt. Und eine weitere könnte bald dazukommen - obwohl sie in vielerlei Hinsicht als Vorreiter gilt: Die Klimaschutz-Siedlung am Becklohhof. Das sorgt bei den Verantwortlichen um Bruno Wiesmann für Unverständnis.
„Damit fallen wir in die Steinzeit zurück“, sagt Wiesmann von der Baugruppe der Siedlung, in die bald die ersten Bewohner einziehen sollen. Doch es könnte sein, dass diese zunächst mit schwachen Internet zurechtkommen müssen.
Denn als die ersten Anwohner ihre Anschlüsse bei der Telekom einrichten wollten, habe es von dem Unternehmen geheißen, dass nur Daten von bis zu 16 mbit/s übertragen werden könnten. „Da bin ich vom Stuhl gefallen“, sagt Wiesmann, der in der Baugruppe für das Internet zuständig ist.
„Es hieß, dass wir guten Chancen hätten, Glasfaser zu bekommen“
Anfang Januar stellte er bei der Telekom einen Antrag für einen Internetanschluss. Nachdem wochenlang nichts passiert worden wäre, habe die Telekom erklärt, dass bei einer Anzahl von über 30 Wohnungen im Ausbauentscheid des Unternehmens darüber entschieden werden müsse, welcher Anschluss verlegt werden würde.
„Es hieß, dass wir guten Chancen hätten, Glasfaser zu bekommen.“ Doch der Antrag wurde abgelehnt. Auf Nachfrage Wiesmanns hieß es, dass das Umfeld gescreent worden wäre und nur 100 mbit/s möglich wären.
Nachdem ein Tiefbau-Unternehmen die Kabel zu den Häusern verlegte, wollten die ersten Anwohner ihren Anschluss freischalten. Dann kam die böse Überraschung. „Home Office ist mittlerweile Standard, Leute wollen streamen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das mit 16 mbit/s gehen soll.“
Angebot von Vodafone spaltet die Baugruppe
Durch die Anschaffung eines LTE-Routers könne man auf 30 bis 50 mbit/s kommen, habe es von der Telekom geheißen. Doch damit gibt sich die Baugruppe nicht zufrieden. Die NRW-Heimatministerin Ina Scharrenbach und Unnas Landrat Mario Löhr wurden um Unterstützung gebeten. „Wir versuchen das über Kontakte etwas zu beschleunigen.“
Andreas Drohmann (l.), Geschäftsführer der Siedlung am Becklohhof, mit Landrat Mario Löhr, auf dessen Unterstützung die Baugruppe hofft. © Carina Strauss (Archiv)
Alternativ zur Telekom gebe es auch ein Angebot von Vodafone für 10.000 Euro einen Glasfaseranschluss zu verlegen. „Das ist viel Geld. Wir haben das grob besprochen, aber die Gruppe ist gespalten. Wir haben das Thema erstmal zur Seite gelegt.“
Die Hoffnung ruht weiter auf der Telekom. Von der lag am späten Dienstagnachmittag (14. Juni) allerdings noch keine Antwort auf unsere Anfrage vor.
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