An ein paar Stellen muss der Rasen noch wachsen. Farbenfrohe Beete sucht man derzeit ebenfalls vergebens. Und hier und dort versperrt nach wie vor ein kleiner Bauzaun den Weg, weil noch nicht alle Steine verlegt sind. Dennoch ist Wernes Klimaschutzsiedlung am Becklohhof längst bezogen. Bereits im vergangenen Sommer trugen die ersten Eigentümer der 32 Wohneinheiten ihre Umzugskartons in ihr neues Domizil.
Nun rückt die häufig als „Vorzeigeprojekt“ bezeichnete Siedlung einmal mehr in den öffentlichen Fokus. Sie gehört zu den 145 Bauprojekten - darunter neben Wohnhäusern auch Quartiere, Privatgärten und Parks -, die auf der Objektliste des Tags der Architektur stehen. Am 17. und 18 Juni jährt sich das Event der Architektenkammer NRW zum 28. Mal. Besucher sollen an diesem Wochenende interessante Einblicke erhalten, sich für eigene Bauvorhaben inspirieren lassen und mit Architekten ins Gespräch kommen können. Im Falle der Werner Siedlung ist das Architekturbüro Thiel aus Münster.
Für das diesjährige Motto des Architektur-Tags ist die Siedlung quasi wie gemacht - auch wenn das beim ersten Blick nicht unbedingt direkt deutlich wird. Hinter dem Motto „Planen, Bauen, Leben - Architektur verwandelt“ verbirgt sich nämlich insbesondere der Aspekt des klimaverträglichen Bauens. Klar also, dass die „Klimaschutzsiedlung“ am Becklohhof ganz gute Chancen hatte, unter den ausgewählten Objekten zu landen.
Besondere Bauweise und Energieeffizienz
Mit Blick auf die Energieeffizienz erfüllt die Siedlung den KfW-40-Plus-Standard. Begrünte und mit Photovoltaik-Modulen bestückte Dächer, eine Holzpellet-Anlage für Heizung und Warmwasser sowie die in Holzbauweise errichteten Gebäude sind kennzeichnend für die Siedlung. Die dreigeschossigen Gebäude sind mit einem Laubengangsystem verbunden.
„Es gibt auch keine zwei gleichen Wohnungen. Das ist schon ein hoher Grad an Individualisierung“, sagt Andreas Drohmann von der Wohnprojektgruppe „Gemeinsam Wohnen an den Linden“, die als Bauherrin fungierte. Die Bewerbung für den Tag der Architektur sei vom Architektenbüro aus Münster ausgegangen. „Aber aus unserer Gruppe fanden das eigentlich auch alle gut. Das ist schon etwas Besonderes“, sagt Drohmann.
Davon sollen sich auch die Besucher am 17. und 18 Juni überzeugen können. Bis dahin dürften wohl auch ein paar Grashalme mehr sowie die ein oder andere hübsche Pflanze inmitten der Siedlung zu sehen sein.



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