Preise für Immobilien in Werne explodieren Käufer zahlen deutlich mehr für Häuser und Wohnungen

Käufer zahlen teils wieder mehr Geld für Wohnimmobilien in Werne
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Wer Wohneigentum in Werne kaufen möchte, bekommt auf dem Immobilienmarkt durchaus einiges geboten. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Häuser - die Auswahl an Eigentumswohnungen ist eher gering. Das zeigt schon ein flüchtiger Blick auf die gängigen Online-Portale. Doch zwischen den dort aufgerufenen Wunschpreisen und den tatsächlich bezahlten Beträgen klafft oftmals eine große Lücke. Für wie viel Geld Immobilien tatsächlich den Eigentümer wechseln, verrät ein Blick in den Grundstücksmarktbericht des Kreises Unna.

Die Daten des Gutachterausschusses für Grundstückswerte zeigen, wie sich der Trend zuletzt entwickelt hat. Und schnell wird klar: Die Käufer greifen für Immobilien in Werne wieder tiefer in die Tasche - zumindest für einige. Durchschnittlich 244.500 Euro zahlten Käufer im ersten Halbjahr 2024 für Eigentumswohnungen. Das sind über 50.000 Euro mehr als noch im vorausgegangenen Halbjahr (189.000 Euro).

Zwei Dinge sollte man in diesem Zusammenhang allerdings beachten: Einerseits waren die Wohnungen, die zuletzt den Besitzer wechselten, im Durchschnitt deutlich jüngeren Baujahres (2003 gegenüber 1993) - und andererseits resultieren die Zahlen aus der Auswertung von lediglich neun beziehungsweise sieben Kaufverträgen.

Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser gesunken

Gestiegen sind im ersten Halbjahr 2024 gegenüber dem zweiten Halbjahr 2023 auch die durchschnittlich gezahlten Preise für Doppelhaushälften und Reihenendhäuser. 296.000 Euro legten Käufer dafür zuletzt auf den Tisch. Das durchschnittliche Baujahr der Immobilien war 1965. Im vorausgegangenen Halbjahr waren es noch 254.000 Euro (Baujahr 1956). Ausgewertet wurden insgesamt 12 Verträge.

Gesunken sind hingegen die Durchschnittspreise für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser. Zahlten Käufer im zweiten Halbjahr 2023 noch 338.000 Euro (Baujahr 1963/11 Verträge) für solche Immobilien in der Lippestadt, waren es im ersten Halbjahr 2024 nur noch 320.000 Euro (Baujahr 1963/14 Verträge). Grundsätzlich sind die Preise für besagte Immobilien zuletzt stark gesunken: Im ersten Halbjahr 2022 lag der Wert noch bei mehr als 447.000 Euro (Baujahr 1970/15 Verträge).

Und wie steht Werne damit im Kreisvergleich da? Salopp formuliert könnte man sagen, die Lippestadt schwimmt halbwegs mit dem Trend. Denn genauso wie in Werne sind auch kreisweit die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser gesunken. Die Preise für Eigentumswohnungen sind zwar auch kreisweit gestiegen - allerdings nur minimal. Anders als in Werne wechselten Doppelhaushälften und Reihenendhäuser auf Kreisebene sogar für weniger Geld den Eigentümer als im Halbjahr zuvor.

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So ermittelt der Gutachterausschuss den Preistrend

  • Der Gutachterausschuss wählt für die Auswertung alle „normalen“ beziehungsweise gewöhnlichen Kaufverträge aus. So werden beispielsweise Verträge, die Besonderheiten durch spezielle Vereinbarungen zwischen Käufer und Verkäufer oder Erben beinhalten, ausgeklammert. Auf diese Weise soll ein realistischer Preistrend aufgezeigt werden, an dem sich Interessenten orientieren können.
  • Im ersten Halbjahr 2024 wechselten laut Angaben des Gutachterausschusses insgesamt 98 Immobilien und Grundstücke in Werne den Eigentümer. Das waren genauso viele wie im Halbjahr zuvor. Dennoch war der Geldumsatz im 1. Halbjahr 2024 mit 23,9 Millionen tatsächlich sogar geringer als im zweiten Halbjahr 2023 (27,4 Millionen Euro).