Blick auf den Immobilienmarkt in Werne Exquisite Stadtvilla und Schmuckstück für Fachwerkfreunde

Angebote und Preisentwicklung: So ist die Lage auf dem Immobilienmarkt
Lesezeit

Eine Immobilie zu finden, die auch preislich den eigenen Vorstellungen entspricht, ist in den meisten Fällen gar nicht so einfach. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich die Zinsen im Vergleich zur Situation von vor wenigen Jahren auf einem extrem hohen Niveau bewegen und es bei der Ratenzahlung entsprechend teuer wird. Aber was bekommen Kaufinteressenten derzeit überhaupt für ihr Geld auf dem Immobilienmarkt in Werne?

Wir haben uns angeschaut, wie sich die Situation in der Lippestadt aktuell darstellt. Unsere Suche haben wir auf Bestandsimmobilien beschränkt. Neubauprojekte, die noch nicht bezugsfertig sind, haben wir nicht berücksichtigt. Außerdem haben wir die Suche auf Häuser begrenzt und Eigentumswohnungen außen vor gelassen. Wer auf der Plattform Immobilienscout24 diesen Parametern entsprechend nach Angeboten sucht, wird durchaus fündig: Immerhin 21 Treffer gibt‘s in Werne momentan - und zwar in einer breiten Preisspanne von 195.000 bis 849.000 Euro (Stand 20. Dezember).

Am oberen Ende der Preisskala findet sich ein Objekt, das zwar nicht ganz neu im Portal ist - aber mittlerweile zu einem deutlich günstigeren Preis angeboten wird. Denn vor ein paar Monaten kostete die „gepflegte Villa“ noch stolze 895.000 Euro. Für das Geld soll der neue Eigentümer im Gegenzug „viel Substanz und noch mehr Potenzial“ erhalten, wie es im Inserat heißt. Das 1982 errichtete Haus verfügt über 284 Quadratmeter Wohnfläche, sechs Zimmer und einen hübschen Garten. Aktuell ist es in eine Hauptwohnung und eine Einliegerwohnung unterteilt. Sauna und Whirlpool sind im Kaufpreis natürlich inbegriffen.

Pool, Sauna und modernste Technik

„Lebensqualität auf höchstem Niveau“ verspricht unterdessen eine Immobilie in Stockum. Die „exquisite Stadtvilla“ mit 170 Quadratmetern Wohnfläche und fünf Zimmern wurde 2017 errichtet und soll 699.000 Euro kosten. Die Liste mit besonderer Ausstattung ist lang: Solarkollektoren, LED-Treppenbeleuchtung, Video-Gegensprechanlage, Pool und Sauna stehen beispielsweise darauf.

All das sind Extras, mit denen die Immobilie am unteren Ende der Preisskala nicht punkten kann. Sie hat allerdings andere Vorzüge. 195.000 Euro soll das Fachwerkhaus kosten, über das unsere Redaktion erst kürzlich berichtet hat. Die Immobilie aus dem Jahr 1850 befindet sich an der Südmauer gegenüber des jüdischen Friedhofs.


Der zuständige Makler Josef Holtrup erklärte im Gespräch mit unserer Redaktion, dass es bereits mehrere Interessenten gebe, allerdings noch Klärungsbedarf bezüglich des Denkmalschutzes bestehe. Zuletzt saniert wurde das Gebäude 1998. Wer sich von dem historischen Charme nicht beeindrucken lässt, könnte bei dem Quadratmeterpreis schwach werden. Denn der beträgt lediglich 1612 Euro.

Das ist deutlich weniger als der momentane Schnitt für Häuser in Werne. Der liegt im aktuellen Quartal nämlich bei 2831 Euro. Mit Blick auf die Entwicklung der Preise lässt sich festhalten: Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise haben sich in der Lippestadt zuletzt wieder unter der Marke von 2900 Euro eingependelt. Im vierten Quartal 2022 lag der Wert noch deutlich über 3000 Euro. Das war rückblickend auf die vergangenen fünf Jahre auch der absolute Höchstwert. In dieser Zeitspanne befand sich Werne auch stets über dem kreisweiten Schnitt.

Das Fachwerkhaus an der Südmauer in Werne von außen: An der schönen Fassade hängt eine Lampe.
Das Fachwerkhaus an der Südmauer in Werne steht unter Denkmalschutz. © Jörg Heckenkamp

Eines gilt es in diesem Zusammenhang jedoch zu beachten: Es handelt es sich bei diesen Zahlen um Angebotspreise. Ob die Immobilien tatsächlich irgendwann für die entsprechenden Beträge den Eigentümer wechseln, ist nicht klar. Was jedoch erkennbar ist: Die Zahl der Kauffälle war in Werne zuletzt relativ stabil. So wurden dem Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Unna im dritten Quartal 2024 insgesamt 24 Verträge für bebaute Grundstücke vorgelegt. Seit dem ersten Quartal 2023 pendelt die Zahl zwischen 24 und 29 Verträgen.