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Imbiss gefährdet den Verkehr: Lächerlicher Streit um Snackbar Number 1 in Werne
Meinung
Die Snackbar Number 1 in Werne musste am Hansaring in Werne verschwinden. Der Imbiss sei eine Gefahr für den Verkehr, so die Begründung der Behörden. Ein lächerlicher Streit hat ein Ende. Ein Kommentar.
Bald öffnet die Snackbar Number 1 an neuem Standort in Werne. Und das ist auch gut so. Denn somit endet ein langjähriger Streit mit dem Bauamt der Stadt und Straßen NRW, der an Lächerlichkeit kaum zu überbieten ist. Immer wieder habe man etwas zu beanstanden gehabt, beschwert sich der Imbiss-Inhaber Heiko Groneberg gegenüber dieser Redaktion. Am Ende hieß es, dass sein Wagen zu nah an dem Hansaring stehen und die Sicht auf den Verkehr beeinträchtigen würde. Es ging um 15 Zentimeter, berichtete Groneberg. Das ist allerdings nicht richtig.
Denn der Hauptgrund, wieso die Imbiss-Bude an diesem Standort an der Ecke Alte Münsterstraße/Hansaring scheiterte, ist ein anderer. Der Landesbetrieb Straßen NRW, der für die Bundesstraße Hansaring (B233) zuständig ist, lehnte eine Ausnahmeregelung, die es für den Imbiss-Betrieb so nah an der Straße hätte geben müssen, ab. Und nicht aufgrund einer vermeintlichen Sichtbehinderung, sondern weil das Abbiegen der Autofahrer in Richtung Imbiss-Bude zu gefährlich sei.
Imbiss könnte für Unfälle und Staus sorgen
Es birgt eine Gefahr für Unfälle und Stauungen, hieß es von Straßen NRW. Ernsthaft jetzt? Denn genau diese Zufahrt nutzen auch die Kunden, die zum Geschäft Werner-Schrauben möchten. Eine Imbiss-Bude sorgt vielleicht für mehr Frequenz an dieser Stelle. Die Verkehrssituation hat sich dennoch nicht geändert. Die Genehmigung für Werner-Schrauben allerdings fällt unter den Bestandsschutz und wurde bereits vor Jahren erteilt.

Die Snackbar Number 1 muss umziehen - unfreiwillig. Mehrere Gründe sprachen aus Sicht der Behörden gegen den Standort an der Ecke Alte Münsterstraße/Hansaring in Werne. © Andrea Wellerdiek
So kurios diese Begründung ist, umso verständlicher ist es, dass Heiko Groneberg für seine Snackbar an diesem Standort gekämpft hat. Sogar eine gerichtliche Auseinandersetzung gab es. Am Ende jedoch zog Groneberg seine Klage zurück.
Denn es gab keine Aussicht auf Erfolg. Es gab gleich mehrere Hürden, die dafür gesorgt haben, dass der Inhaber einen neuen Standort suchen musste. Nach Beschwerden wegen Geruchsbelästigung und der Kontrolle des Ordnungsamtes stellte sich heraus, dass die notwendige Baugenehmigung gar nicht vorlag.
Neuer Standort für Snackbar Number 1
Später wurde klar, dass der Abstand zwischen Häuserwand und Imbiss zu gering war. Heiko Groneberg reagierte und zog den Imbiss Richtung Straße. Dafür benötigte er dann die Ausnahmeregelung von Straßen NRW, wie ihm die Verantwortlichen des Bauamtes der Stadt erklärt haben. Doch die gab es nicht. Der Streit, der schon 2018 begann, hat nun für alle Beteiligten ein glückliches Ende gefunden.
Mund abputzen und weitermachen - das, was als Motto bei Niederlagen auf vielen Fußballplätzen herrscht - sollte das Imbiss-Team um Inhaber Heiko Groneberg und Geschäftsführerin Heike Maaß nun auch motivieren. Am neuen Standort auf dem Rewe-Parkplatz an der Klöcknerstraße geht es ab Februar für die Snackbar Number 1 einen Neuanfang. Hoffentlich ohne lächerlichen Streit.