Illegale Müllentsorgung am Stadtsee in Werne Bauschutt lag am Uferrand

Illegale Müllentsorgung am Stadtsee: Bauschutt lag am Uferrand
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Es war kein schöner Anblick, der sich Besuchern des Stadtparks in Werne vor einigen Tagen bot. Am Sonntag (13. April) wandte sich ein Leser an diese Redaktion, um auf einen Missstand aufmerksam zu machen: Bauschutt lag direkt am Ufer des Stadtsees. Dass wilde Müllkippen auch in Werne ein Problem sind, ist freilich keine neue Erkenntnis. Plastikbeutel, Verpackungen oder sogar Autoreifen landen bisweilen dort, wo sie nicht hingehören: in der Natur, auf Feldern, Waldwegen oder eben - wie im aktuellen Fall - am Stadtsee.

Aber wie groß ist das Problem der illegalen Müllentsorgung in diesem Bereich überhaupt? Nehmen die Taten zu? Hat man die Verursacher schon einmal erwischt? Und welche Strafen drohen in solchen Fällen eigentlich? Das wollten wir von der Stadtverwaltung wissen. Die teilt am Donnerstag (17. April) mit: „Bislang handelt es sich um den ersten Vorfall, der sich am Stadtsee ereignet hat. Aufgrund dieser Gegebenheit konnten bisher keine Täter identifiziert werden, sie bleiben weiterhin unbekannt.“ Immerhin: Nach Angaben der Stadt haben Mitarbeiter des Baubetriebshofs den Bauschutt bereits am Montag entfernt und ordnungsgemäß entsorgt.

Hohe Geldstrafen möglich

In der Regel werde bei einem Verstoß gegen das Kreislaufwirtschaftsgesetz eine Geldstrafe verhängt, teilt die Stadt weiter mit. Tatsächlich müssen Umweltsünder - sofern sie denn ermittelt werden können - mit hohen Beträgen rechnen, je nach Art und Menge des Mülls. „In besonders schweren Fällen kann die Geldbuße bis zu 100.000 Euro betragen“, hatte Dr. Tobias Gehrke, Leiter des Kommunalbetriebs Werne (KBW), bereits im vergangenen Sommer im Gespräch mit der Redaktion erklärt. Die illegale Abfallablagerung kann außerdem als umweltgefährdend eingestuft und dann als Straftat von der Staatsanwaltschaft verfolgt werden.

Enten schwimmen auf dem Stadtsee in Werne.
Als wir am Donnerstag am Stadtsee vorbeischauten, war der Müll beseitigt. © Felix Püschner

Hinweise von Bürgern, die etwas beobachtet haben, können bei der Ermittlung der Täter hilfreich sein. In manchen Fällen hinterlassen letztere aber auch ungewollt eine Art Visitenkarte am Tatort. Denn im Abfall können sich durchaus Dinge befinden, anhand derer sich Rückschlüsse auf die Identität des Müllsünders ziehen lassen. Ärgerlich ist illegal entsorgter Müll übrigens nicht nur aus Umweltschutzgründen oder weil dadurch das Budget der Stadt belastet wird. Denn vieles von dem, was unerlaubterweise in der Natur landet, kann kostenfrei oder gegen eine geringe Gebühr bei Wertstoffhöfen abgegeben werden.

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