Diskussion um Hühnerhof in Werne Planungsdezernent: „Es gibt schon Interesse von Investoren“

Diskussion um Hühnerhof: Erste Investoren haben bereits Interesse
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Das als „Hühnerhof“ bekannte Areal zwischen Busbahnhof und Werne City Mall hat in der jüngeren Vergangenheit für reichlich Diskussionsstoff gesorgt. Das lag vor allem daran, dass es der Stadt endlich gelungen war, das Gelände zu erwerben. Ein Investor soll die Fläche nun entwickeln. Geplant ist ein Komplex aus Gastronomie, Handel, Dienstleistungen, Grünflächen, einem Multifunktionsbereich und eventuell auch Wohnraum.

Tatsächlich gibt es bereits Investoren, die Interesse an der Fläche haben. Das teilte Dezernent Ralf Bülte am Mittwoch (4. September) in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung mit - ohne jedoch weitere Details zu nennen.

Klar ist, dass die Stadt dem Investor mit Blick auf die spätere Gestaltung bereits im Vorfeld mehr Vorgaben machen möchte als üblich. Die sind in einem Eckpunktepapier festgehalten, das laut Bülte den „Rahmen für die Entwürfe der Investoren“ darstellen soll. Zuvor hatte es eine umfangreiche Bürgerbeteiligung gegeben. Dabei konnte jeder Bürger seine persönlichen Wünsche äußern und Vorschläge machen. Die Ergebnisse wurden anschließend ausgewertet und flossen in besagtes Papier.

Und eigentlich hatte sich die Verwaltung erhofft, dafür bereits am Mittwoch grünes Licht von der Politik zu bekommen. Doch daraus wurde nichts. Christoffer Diedrich (Grüne) erklärte, er habe nicht den Eindruck, dass sich alle Menschen, die sich im Zuge der Bürgerbeteiligung eingebracht hatten, in dem Eckpunktepapier wiederfinden würden. Auch von Seiten der CDU hieß es, man habe noch Beratungsbedarf und wolle den Beschluss daher in die kommende Sitzung verschieben.

„Wollen keinen sechsstöckigen Klotz“

Adelheid Hauschopp-Francke (SPD) fragte, ob es nicht sinnvoller wäre, erst den Investor Entwürfe erarbeiten zu lassen und diese dann zu diskutieren. Genau diesen Weg wolle man allerdings nicht gehen, entgegnete Wernes Planungsdezernent: „Wir wollen nicht, dass der Investor uns dann Pläne für einen sechsstöckigen Klotz präsentiert. Deswegen legen wir im Vorfeld fest, was geht und was nicht.“

Man dürfe den Investor allerdings auch nicht mit Vorgaben überfrachten. So habe man etwa bei der Größe des Baukörpers nur wenig Spielraum. „Das Objekt muss ja auch rentabel sein“, so Bülte weiter.

Das verfallene Gebäude auf der Hühnerhof-Fläche in Werne.
Kein besonders schöner Hingucker: Das derzeitige Gebäude samt Schuppen wird weichen müssen. © Felix Püschner

Eines der Ziele des Projekts ist es, für mehr Frequenz in der Innenstadt zu sorgen. Das Eckpunktepapier umfasst Vorgaben zu Nutzung, Bautypologie, Freiraum und Mobilität. Das Gebäude an sich soll maximal 40 Prozent der Fläche in Anspruch nehmen, vier- bis fünfgeschossig sein und sich der Bestandsbebauung anpassen. Das heißt unter anderem, dass die Fassade „vielfältig und kleinteilig“ gestaltet sein soll. Die Grünfläche soll durch „qualitätsvolle Elemente“ zum Verweilen einladen und verschiedene Zielgruppen ansprechen.

Auch eine Tiefgarage ist geplant. Das öffentliche WC am Rande der Fläche soll genauso wie die Radstation erhalten bleiben. Vorstellbar sei aber, dass man beides um ein paar Meter versetzen muss - je nachdem, wie die Entwürfe des Investors später aussehen, erklärte Bülte.

Liegen die Entwürfe vor, sollen die Bürger erneut die Möglichkeit bekommen, diese zu kommentieren. Das machte Bürgerdialogmanagerin Linn Temmann deutlich. Die nächste Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung findet am 8. Oktober statt.