Der Bachlauf Horne in Werne ist gleich doppelt verschmutzt. Einerseits weist er im Bereich der Innenstadt eine milchig-trübe Färbung auf. Andererseits entströmt ihm ein unangenehmer, stellenweise übler Geruch. Gewässer-Experte Jürgen Hetberg meint auf Rückfrage der Redaktion: „Den Verursacher werden wir wohl nie finden.“
Anfragen dieser Redaktion am Montagvormittag führten wenig später zu einem Vor-Ort-Einsatz des Horne-Verbandes und der Unteren Wasserbehörde des Kreises Unna. Sie überprüften die Verschmutzung und recherchierten. Jürgen Hetberg, Techniker des Horne-Verbandes, sagte auf Anfrage: „Befragungen von Anwohnern ergaben, dass diese Verschmutzung ungefähr eine Woche her ist und weiter oben, Höhe Goerdelerstraße, begann.“

Geringe Fließgeschwindigkeit
Die optische Verschmutzung ist am Montag ungefähr ab Höhe der Feuerwache auszumachen. Dort ist allerdings nicht zu erkennen, dass über ein Rohr oder Ähnliches verschmutztes Wasser in den Bachlauf gelangt. Weiter oben Richtung Brücke Hansaring wird das Wasser allmählich wieder sauberer.
Das passt zu der Anwohner-Aussage, dass die Trübung weiter oben und vor einer Woche war. Durch den geringen Pegelstand und die geringe Fließgeschwindigkeit der Horne sind Verschmutzung beziehungsweise Geruchsbelästigung nur langsam bachabwärts gewandert Der Pegelstand der Horne ist nach dem super-trockenen Sommer und wenig Regen im Herbst nach wie vor niedrig.
Wer dem Bachlauf Richtung Stadtsee folgt, nimmt an einigen besonderes ruhigen Stellen auf dem milchig-trüben Wasser zudem einen schlierigen Film wahr. Die Intensität des Abwasser-Geruches schwankt. Erst am Wehr an der Hornemühle ändert sich die Lage. Nachdem das Wasser dort über die Stufe gestürzt ist, scheint die Horne wieder etwas klarer zu werden und der Geruch lässt nach.
Keine toten Fische entdeckt
Tote Fische konnte man selbst an den dreckigsten Stellen nicht entdecken. Welche Auswirkungen die Eintragung auf Wasser-Flora und -Fauna hat, ist völlig offen. Josef Topphoff von der Unteren Wasserbehörde geht aber davon aus, dass Fauna und Flora nicht nachhaltig geschädigt sind. Jürgen Hetberg ergänzt: „Sonst hätte man sicherlich schon tote Fische gesehen.“
Erst im August 2022 hatte es Aufregung um eine Rot-Verfärbung in der Horne gegeben. Die Annahme, dass wegen des geringen Sauerstoff-Anteils sich giftige rote Algen vermehrt hätten, traf letztlich nicht zu.
Wie es zur aktuellen Verschmutzung der Horne kam, ist demnach kaum noch nachvollziehbar. Eine natürliche Belastung, etwa durch faulendes Laub im Wasser oder Ähnliches, ist auszuschließen. Jürgen Hetberg sagt angesichts des deutlich wahrnehmbaren Geruches: „Es handelt sich mit Sicherheit um Abwasser-Einleitung.“
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