Einkaufen im ehemaligen Kuhstall, das Stöbern in den Artikeln unterhalb von Fachwerk-Balken und ein nettes Gespräch – Hofläden bestechen durch die besondere Atmosphäre, glaubt Katharina Laurenz. Die 30-Jährige führt gemeinsam mit ihrem Mann Johannes (34) den Hof Schulze Blasum in Stockum.
Wer hier einkauft, möchte aber vor allem die Erzeuger von regionalen Produkten unterstützen. „Es gibt viele Kunden, die viel Wert darauf legen“, sagt Katharina Laurenz. Im Hofladen, den die Familie seit 2013 betreibt, gibt es längst nicht nur die selbst erzeugten Produkte wie Spargel, Erdbeeren oder Eier von Freilandhühnern.

Spargel, Erdbeeren, Kartoffeln, Wein und Spargelbratwurst: In dem Hofladen auf dem Hof Schulze Blasum gibt es vor allem selbst erzeugte und regionale Produkte, die das Ehepaar Laurenz anbietet. © Andrea Wellerdiek
Artikel werden im Tausch anderen Landwirten angeboten
Nach und nach kamen Artikel wie Honig, Kartoffeln, Wein, Wurst und Produkte, die zum Spargelmenü passen, hinzu. Dabei arbeitet die Familie Laurenz mit anderen Landwirten aus der Region zusammen. „Im Tausch bekommen sie dann von uns Spargel“, erklärt Katharina Laurenz.
Der Verkauf des Edelgemüses lief bislang schleppend an, wie Johannes Laurenz erzählt. Das würde vor allem daran liegen, dass viele Landwirte schon Ende März mit der Ernte angefangen haben. Viele Kunden greifen auch bei den Angeboten im Supermarkt zu.
„Dass viele Menschen auf regionale und qualitativ hochwertige Produkte setzen möchten, erkennt man an der Ladenkasse leider nicht. Es erzählen immer mehr Leute so zu handeln, als dass es wirklich so ist“, sagt Johannes Laurenz und weiter: „Das ist eine scheinheilige Debatte der Gesellschaft.“ Die Kunden, die bei ihm im Hofladen einkaufen, setzen aber vor allem auf Produkte aus der Region.

Die Familie Bleckmann vom gleichnamigen Hof setzt ganz bewusst auf regionale Produkte. © Claudia Bleckmann
Konzentration auf regionale Produkte
Gut zehn Kilometer westlich vom Hof Schulze Blasum gibt es einen weiteren Hofladen, der zur Spargelzeit geöffnet hat. In dem kleinen Geschäft auf Bleckmanns Hof gilt „Aus der Region – für die Region“.
„Wir setzen nicht auf Bioprodukte, sondern auf regionale Produkte. Das macht für uns keinen Geschmacks- oder Qualitätsunterschied. Wir suchen das aus, was uns qualitativ und geschmacklich am besten gefällt“, erklärt Claudia Bleckmann.
Dabei geht es neben dem Verkauf des selbst erzeugten Spargels vor allem um Artikel rund um das Edelgemüse: Kartoffeln, Soße, Wurst. Die Kunden, darunter auch viele junge, würden immer mehr wert auf hochwertige und regionale Produkte legen, erzählt Bleckmann. „Viele Menschen haben ein gutes Gefühl für gutes Essen entwickelt“, sagt Bleckmann, die gern Kochtipps mit den Kunden austauscht.

Auf dem Hof Bleckmann gibt es auch Übernachtungsmöglichkeiten. © Claudia Bleckmann
Gästezimmer auf dem Hof
Neben dem Hofladen, den es schon seit 1983 gibt, hat sich die Familie Bleckmann ein weiteres Standbein aufgebaut. Seit 1989 bietet sie Übernachtungsmöglichkeiten an. „Für Landwirte wird es immer schwieriger, den Lebensunterhalt für die ganze Familie zu stemmen. Deshalb muss man sich Gedanken um alternative Einkommensmöglichkeiten machen. Es geht nicht immer nur um das eigentliche Thema Landwirtschaft“, erklärt Claudia Bleckmann. Den Haupterwerb allerdings bildet der Spargel-Anbau. Das Stangengemüse wird ausschließlich im eigenen Hofladen verkauft.
Einblicke in den Spargel-Anbau
„Wir freuen uns sehr, wenn uns die Kunden nach Herkunft und Erzeugung der Produkte fragen und geben auch gerne Einblick in unseren Spargel-Anbau“, erzählt Claudia Bleckmann.
Für den Deutschen Bauernverband steht fest, dass der Boom der Hofläden weitergehen wird, denn: „Verschiedene Studien belegen, dass die Potenziale von Regionalität noch nicht ausgeschöpft sind.“