Haupt-Verdächtiger im Mecke-Prozess packt aus Für Marko Mecke wird die Luft jetzt dünn

Hauptverdächtiger packt aus: Für Marko Mecke wird die Luft jetzt dünn
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Hauptverdächtiger packt aus: Für Marko Mecke wird die Luft jetzt dünn

Im Falle der laut Anklageschrift „wiederholten und von erheblicher Schwere geprägten“ Tierquälerei-Vorwürfe hat Firmenchef Marko Mecke stets seine Unschuld beteuert. Ein ehemaliger Mitarbeiter (40 Jahre aus Werne) sagte dagegen vor Gericht aus, dass es ein „System Mecke“ gab, in der er nur ein kleiner Erfüllungsgehilfe war, der sogar bisweilen versucht habe, Schaden von den Tieren abzuwenden. Das glaube ich dem Ex-Mitarbeiter nicht.

Wer in den Videos gesehen hat, wie dieser Mitarbeiter auf Tiere eingeschlagen und eingestochen hat, wie er sie hat verdursten lassen, ihnen medizinische Hilfe verweigert, ihnen Unmengen von Blut abgezapft hat - der hat einen Tierquäler im Blutrausch gesehen.

Es ist bezeichnend, dass selbst sein eigener Verteidiger Worte wie „ohne Gewissensbisse“ oder „gewisse Verrohung“ in den Mund nimmt. Was ich dem Verdächtigen aber abnehme, zumindest in Teilen, ist der Verweis auf den Firmenchef. Auf das System Mecke. Es ist für mich unvorstellbar, dass der Boss nichts von den Vorgängen in seiner Viehsammelstelle gewusst hat, wie er behauptet. Zumal die Anklageschrift, basierend auf vielen Stunden geheimer Video-Aufzeichnungen, auch Marko Mecke zehn Taten direkt zur Last legt.

Der Angeklagte wie auch seine Ehefrau als Zeugin schilderten ein Gespräch mit Marko Mecke kurz nach Bekanntwerden des Skandals. Darin soll er Geld und Wohlwollen für Unterstützung in Aussicht gestellt haben. Ich würde dazu gerne Meckes Sicht der Dinge hören.

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