Wer derzeit nach Immobilien in Werne sucht, wird auf den gängigen Online-Plattformen deutlich schneller fündig als noch vor ein oder zwei Jahren. Das Angebot ist größer - doch die Preise haben es immer noch in sich. So zeigt beispielsweise eine Statistik des Portals Immoscout24, dass die Preise für die dort angebotenen Häuser im ersten Quartal 2023 um 1,6 Prozent höher waren als noch im ersten Quartal 2022.
Andererseits zeigt die Kurve inzwischen zum ersten Mal seit langer Zeit auch wieder nach unten. Denn während der durchschnittliche Quadratmeterpreis im vierten Quartal 2022 bei 3113 Euro lag, waren es im ersten Quartal 2023 „nur“ noch 2994 Euro.
Ein Trend, der deutschlandweit zu verzeichnen ist - und für den es naheliegende Erklärungsansätze gibt. So sind die Zinsen in den vergangenen Monaten drastisch gestiegen. Die Zahl der Menschen, die sich ein eigenes Häuschen leisten können, ist gesunken. Und das wirkt sich auf den Kaufpreis aus. Aber geht das nun genau so weiter? Und wie stark purzeln die Preise möglicherweise noch?
Eine Glaskugel, mit der sich dies wohl recht einfach beantworten ließe, hat natürlich auch Kornelia Nordhoff nicht. Die Werner Immobilienmaklerin beobachtet für den Markt in der Lippestadt allerdings auch keine so deutliche Entwicklung wie in manch anderer Stadt. Das Angebot sei vielleicht etwas gestiegen - allerdings gebe es nach wie vor viele Interessenten.
Vermittlung ist schwieriger geworden
„Die Vermittlung einer Immobilie ist durchaus schwieriger geworden“, sagt Nordhoff. Was sie meint: Käufer und Verkäufer werden sich beim Preis deutlich seltener einig. Oder etwas überspitzt formuliert: „Es wird inzwischen nicht mehr jeder Preis gezahlt.“ Potenzielle Käufer wollen angesichts der hohen Bauzinsen und unklaren Aussichten in Sachen Energie-Vorschriften nicht mehr so viel investieren wie früher.
Wechselten Immobilien vor ein oder zwei Jahren beinahe schon für beliebige Summen den Eigentümer, müssten die Preise nun „angemessener“ sein. Und das bedeutet aus Sicht der Käufer in der Regel: niedriger. „Gleichzeitig wollen Verkäufer bei ihrer Schmerzgrenze aber auch nicht weiter runtergehen“, sagt die Werner Maklerin.
Vor allem Verkäufer befinden sich bisweilen jedoch in einer schwierigen Situation. Zum Beispiel, wenn die Zinsbindung ausläuft, sie eine Anschlussfinanzierung nicht mehr stemmen können - und daher eigentlich verkaufen müssen.
Derlei Sorgen hat Kornelia Nordhoff auch in ihrem eigenen Kundenkreis schon erlebt. Damit sich Käufer nicht in eine ähnliche Situation bringen, empfiehlt die Maklerin heute mehr denn je, frühzeitig einen Finanzierungsplan aufzustellen beziehungsweise eine Finanzierungsbestätigung bei der Bank einzuholen. Ganz unabhängig davon, ob die Preise bald stärker purzeln.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 20. Mai 2023.
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