Die Kapelle des Christophorus-Gymnasiums in Werne hat sich in einen Raum für ein ganz besonderes Friedens-Kunstwerk verwandelt. An der Decke hängen genau 1000 goldene Friedenstauben. Dazu erklingt eine Ton-Installation mit Naturgeräuschen, Musik und Zitaten bekannter Persönlichkeiten. „An diesem Kunstwerk haben alle Schüler mitgearbeitet“, sagt Martin Henning, Lehrer für katholische Religion und Kunst. Er hatte die zündende Idee.
Das Thema Frieden „ist seit längerem bei den Schülerinnen und Schülern Gesprächsthema“, sagt Schulseelsorgerin Mariele Reppenhorst. Spätestens seit dem Überfall der Hamas auf Israel „ist es sehr präsent“. Da die Schule im vergangenen Jahr in Zusammenarbeit mit zwei Künstlern ein Licht- und Ton-Projekt in der Kapelle realisiert hatte, kam Martin Henning auf die Idee, Ähnliches mit den Schülern zum Thema Frieden zu konzipieren.
Jeder Schüler fertigt eine Taube
Der Grundgedanke: Jeder Schüler des Christophorus-Gymnasiums fertigt eine Friedenstaube nach Vorbild der weißen Friedenstauben von Pablo Picasso, die er 1949 für die Weltfriedenskonferenz malte. Doch da Frieden offenbar durch die Menschen nicht zu erreichen ist, „haben wir die göttliche Farbe Gold gewählt, um Gottes friedensbringende Herrschaft zu erbitten“, sagt Henning. Die 1000 goldenen Tauben schweben vor einem Vorhang aus blauem Licht, „was wiederum unseren Planeten, die Erde, symbolisiert“, sagt der Lehrer.
Um dem großen Gesprächsbedarf der Schülerinnen und Schüler zum Thema Frieden entgegenzukommen, „sollte jeder eine Friedenstaube falten“, sagt Gotlind Schnabel, Lehrerin für ev. Religion. „Aber da wir nur rund 700 Schülerinnen und Schüler haben, mussten die aus der Oberstufe zwei oder drei machen“, sagt Henning mit einem Schmunzeln.

Licht- und Klang-Installation
Seit November wurden die Goldtauben in einem eigens angefertigten Rahmen unter der Decke der Schulkapelle aufgehängt. Neben der entsprechenden Beleuchtung vervollständigt eine Klanginstallation das Kunstwerk. „Die stammt von Schülern des Grundkurses Musik der Q2“, sagt Henning. Die Jungen und Mädchen haben Sounds herausgesucht, zum Teil selbst komponiert, Zitate und Naturgeräusche hineingeschnitten.
Henning weist darauf hin, dass die Licht- und Klanginstallation mit dem Titel „...und Friede auf Erden!“ zu den üblichen Schulzeiten (Mo bis Freitag von 7.30 bis ca. 16.30 Uhr) von jedermann ohne Anmeldung besucht werden kann. Die Kapelle steht offen.
„Wer mit einer Gruppe vielleicht zu einer anderen Zeit vorbeischauen möchte, kann sich an unser Sekretariat wenden“, sagt Henning, „Wir versuchen, dann auch solche Termine möglich zu machen.“
So entstand das Kunstwerk rn.de/werne
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