Schulleiter aus Werne über Schülerzahlen „Hätten gerne eine vierte Klasse eröffnet“

Schulleiter erklärt sinkende Schülerzahlen am Christophorus-Gymnasium
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Die aktuelle Schulstatistik für Werne spricht eine klare Sprache: Sowohl die Grundschulen als auch die weiterführenden Schulen verzeichneten zuletzt einen Anstieg der Schülerzahlen. Das Gymnasium St. Christophorus (GSC) tanzt diesbezüglich jedoch aus der Reihe - wenn auch nur leicht. Von 700 auf 693 ist die Zahl zuletzt gesunken. Woran liegt das? Und ist das ein Grund zur Sorge oder eher Anlass zur Freude, da man hier - anders als am Anne-Frank-Gymnasium - nun nicht in Raumnot gerät?

GSC-Leiter Thorsten Schröer hat eine simple Erklärung für die Entwicklung. Der leichte Rückgang in den Schülerzahlen sei vor allem darauf zurückzuführen, dass die Schule vom Bistum keine Erlaubnis für einen vierten Zug erhalten habe. „In der Aufnahme neuer Kinder sind wir leider gedeckelt, so dass eine Expansion gar nicht möglich ist. Jahr für Jahr weisen wir Kinder ab, die dann an den anderen Schulen Aufnahme finden. Allein in diesem Schuljahr mussten wir circa 20 Kinder abweisen, für die wir gerne eine vierte Klasse eröffnet hätten“, sagt Schröer.

Die Dreizügigkeit sei vor einigen Jahren festgezurrt worden. Tief enttäuscht ist der GSC-Leiter vom Bistum allerdings nicht. „Das Bistum legt sehr großen Wert auf eine Top-Ausstattung und investiert Jahr für Jahr große Summen in die Modernisierung“, so Schröer. Letzteres werde auch bei aktuellen Großprojekten im Bereich der Naturwissenschaften und dem Neuaufbau der großen Turnhalle sichtbar.

Schulerweiterung am GSC eher unrealistisch

Eine Erweiterung des Schulgebäudes sei hingegen angesichts der angespannten Haushaltslage nicht realistisch, zumal die fließende Umstellung auf G9 bestehende Raumreserven aus der Vergangenheit voll auslaste. In G8-Zeiten hatte die Schule einige Räume quasi „umgewidmet“. So gibt es beispielsweise zwei große Klausurräume und ein Coaching-Lern-Zentrum - also einen Bereich, in dem Schülern individuell vermittelt wird, wie sie sich am besten auf Prüfungen vorbereiten und organisieren. Sinnvolle Dinge, auf die der Schulleiter nicht verzichten möchte.

Mit Blick auf die Technik verweist Schröer auf bereits angeschaffte Apple-TV, Beamer und Co. - aber auch auf eine bevorstehende Neuerung. Denn ab dem Schuljahr 2023/2024 werden auch am bischöflichen Gymnasium in Werne persönliche Ipads für alle Schüler ab Jahrgangsstufe 9 zum Einsatz kommen. Oberstufenschüler dürfen bereits im aktuellen Schuljahr mit ihren eigenen Geräten im Unterricht arbeiten. Und vielleicht sehen sie in einem Jahr dann ja sogar wieder steigende Zahlen, wenn sie auf ihren Ipads die Schulstatistik aufrufen.

  • Für das neue Schuljahr verzeichnet das GSC 115 Anmeldungen. Hinzu kommt eine zweistellige Warteliste mit Interessenten, die sich mit der Ersatzwahl für eine andere Schule „nicht so recht anfreunden wollten“.
  • 40 Prozent der GSC-Schüler kommen nicht aus Werne sondern von außerhalb, zum Beispiel aus Lünen oder Bergkamen. Das spiele bei der Platzvergabe allerdings keine große Rolle, erklärt Schröer. Genauso wie die Konfession. Es gebe keine Vorgabe des Bistums, dass man vorwiegend oder gar ausschließlich Katholiken aufnehmen sollte.

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