Kerzenschein, Weihnachtsmusik, das Festtagsessen wartet auf dem Tisch: Was könnte die Feiertage am besten abrunden, als Schnee, der sich in den Gärten und auf den Straßen niederlässt? Aktuell lässt das Wetter aber so gar nicht an weiße Flocken denken. Viel zu warm sind die Temperaturen in unserer Region. Aber vielleicht gibt es ja noch Hoffnung für das Weihnachtsfest? Schließlich ist noch mehr als eine Woche Zeit. Zeit genug, damit sich das Wetter dreht?
„Nein“, nimmt eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) aus Essen allen, die auf Schnee gehofft hatten, auch die letzte Hoffnung. „Im Moment sieht es schlecht aus.“ Am Heiligabend liegen die Temperaturen aktuell demnach tagsüber im milden Bereich zwischen 7 und 10 Grad plus mit Niederschlag in Form von Regen. Am 1. Weihnachtsfeiertag sieht es laut den momentanen Prognosen nach 5 bis 8 Grad aus. Höchstens in der Nacht zum 2. Weihnachtsfeiertag könnte es Temperaturen von null Grad und Bodenfrost geben, erklärt die Meteorologin. Dann aber eher im Bereich Sauerland und Kahler Asten.

Übrigens ist die „Grüne Weihnacht“, wie der DWD ihn nennt, in unserer Region leider eher die Regel als die Ausnahme. Zwar gebe es Ende November oft den ersten Schnee und Mitte Dezember folge häufig der nächste Kaltluftstoß mit Schneefall. „Doch kurz vor dem Fest ist die weiße Pracht dann meist wieder dahin, das berüchtigte ´Weihnachtstauwetter´ stellt sich ein. Milde atlantische Luft strömt von Westen heran, verbunden mit gelegentlichen Regenfällen“, heißt es auf der Seite des DWD unter dem Lexikoneintrag „Weihnachtstauwetter“. Übrigens sei dies ein deutschlandweites Phänomen, wie die Essener Meteorologin im Gespräch erklärt.
Auch die geografische Lage unserer Region ist nicht dafür gemacht, oft auf weiße Weihnacht hoffen zu können. Zum einen liegt das Gebiet zu tief, zum anderen komme es in den westlichen Arealen vorwiegend zu Westwetterlagen. Damit einher geht die milde Luft, die von Westen heranrückt. Für Schneefall müsse es eine entsprechende Strömung aus östlicher oder nordöstlicher Richtung geben.
Auch die Hoffnung auf einen plötzlichen heftigen Schneefall, wie es ihn 2021 während der Pandemie gab, nimmt die Meteorologin allen Schneefans. Damals war extremer Schneefall über das Ruhrgebiet und Ostwestfalen hereingebrochen. Doch auch der sei nicht plötzlich gekommen, sondern sei prognostiziert gewesen. Und wie sieht es mit dem Rest des Winters aus? Gibt es denn überhaupt keinen Schnee? So weit reichen die Prognosen leider noch nicht, heißt es dazu aus Essen. Vielleicht bringt der restliche Winter dann doch noch den ein oder anderen Schneetag.