Mann (37) aus Werne prügelt auf Jugendliche ein „Ich würde es nochmal machen“

Mann (37) schlägt auf Jugendliche ein: „Ich würde es nochmal machen“
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Das Benehmen der Jugendlichen um ihn herum war ihm ein Dorn im Auge und deshalb statuierte ein Werner (37) ein Exempel. Er schlug zu. Vor Gericht sah er aber sich als Opfer und sein Vorgehen als pure Notwehr. Ohne Erfolg. Die Wege der Teenager und des 37-Jährigen aus Werne kreuzten sich am Abend des 26. August im Bereich der Bonenstraße gleich zwei Mal und für einen 15-Jährigen endete die zweite Begegnung böse.

Der Erwachsene packte ihn, versetzte ihm mehrere Faustschläge in das Gesicht. Heftiges Nasenbluten, ein Hämatom über dem Auge und Schwellungen waren die Folge. Aufzuklären, was dazu führte, dass der Ältere zuhaute, war nun die durchaus anspruchsvolle Aufgabe der Strafrichterin im Amtsgericht Lünen. Denn einmal mehr gab es mehrere Variationen zu einem Thema.

„Die haben Stress gemacht“

Gleich zu Beginn der Verhandlung, in der dem Werner Körperverletzung vorgeworfen wurde, wies der alle Schuld von sich. Seiner Version nach ging gleich mehrere Jugendliche ohne Grund auf ihn los. Zeugen trennten sie, doch die Kids verfolgten ihn und in der Situation habe er sich quasi wahllos einen gegriffen und zugeschlagen. „Die haben Stress gemacht“, betonte er und beteuerte, sich lediglich gewehrt zu haben.

„Ist das in Ordnung, dass die mich zusammenschlagen?“, fragte er eher rhetorisch und fügte im nächsten Atemzug rigoros hinzu: Ja, ich finde das in Ordnung, dass ich den zusammengeschlagen habe. Ich würde es nochmal machen.“ Skurriles Detail: Er war überzeugt, einen blonden Jungen gehauen zu haben und nicht den, der er jetzt vor Gericht sah.

Teenager erst 14 Jahre alt

Der Teenager, dunkelhaarig und dennoch der Betroffene, und sein Kumpel sahen die alleinige Verantwortung bei dem angeklagten Werner, den sie als den Aggressor darstellten. Augenzeugen, die beim ersten Gerangel dazwischengingen und beide Seiten in unterschiedliche Richtungen schickten, hatten indes schon das Gefühl, dass die Jugendlichen den Älteren dann abfingen.

Ein Anderer betonte, nicht sagen zu können, wer bei der Sache der Übeltäter gewesen sei. Der nächste Zeuge sah die Schläge, die der Angeklagte austeilte. Fakt ist, dass auch Werner Blessuren davontrug.

Aber selbst, wenn sich die Kids vielleicht auch nicht richtig verhielten, konnte die Richterin beim besten Willen keine Notwehrlage erkennen. Bei der zweiten Begegnung sei der Werner zu den Jungs hingegangen, habe einen gepackt und zugehauen. Er, der Angeklagte, sei der Erwachsene. Der Teenager sei 14 Jahre alt gewesen. Und: „Einsicht ist etwas anderes.“ Der 37-Jährige wurde zu 1000 Euro Geldstrafe verurteilt. Er kündigte an, dass er die Strafe nicht zahlen und lieber ins Gefängnis gehen werde.

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