Gedenken an NS-Opfer in Werne Besondere Lichter werden gezeigt

Gedenken an NS-Opfer: Besondere Lichter werden gezeigt
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Auch in diesem Jahr ist anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus eine Gedenkveranstaltung in Werne geplant. Die Teilnehmenden treffen sich um 17 Uhr an der „Gedenkstätte Zwangsarbeit Werne“ am Südring. Der stellvertretende Bürgermeister Jörg Weber wird das Gedenken mit einer kurzen Ansprache eröffnen. Es folgen Beiträge von Schülerinnen der „WEREmember“-AG des Anne-Frank-Gymnasiums sowie eine Kranzniederlegung.

Im Anschluss daran wird von 18 bis 20 Uhr die Installation „111 Lichter der Erinnerung“ auf dem Kirchplatz St. Christophorus präsentiert. Diese besteht aus 111 leuchtenden Ballons, die jeweils an einen der auf dem lokalen Friedhof bestatteten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter erinnern soll. Mitglieder der „WEREmember“-AG werden den Anwesenden über ihre Arbeit und das Schicksal der Verstorbenen berichten.

Reinigung der Stolpersteine

Zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit werden rund um die Stolpersteine in der Stadt Laternen positioniert und diesen sowie den Holocaust-Opfern mit einer weißen Rose gedacht. Schüler vom Anne-Frank-Gymnasium werden die Stolpersteine am 26. Januar von 8.30 Uhr bis 9.30 Uhr reinigen, um die Erinnerung an die Opfer zu ehren und auf die Bedeutung des Gedenkens hinzuweisen.

Zum Hintergrund: Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus findet jährlich am 27. Januar statt und erinnert an die Millionen Menschen, die durch die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten entrechtet, verfolgt und ermordet wurden.

Stolpersteine in Werne
Insgesamt 40 Stolpersteine liegen in Werne an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet. Sie sollen an die ehemaligen jüdischen Bewohner der Lippestadt erinnern. © Felix Püschner

Der Gedenktag hat seinen Ursprung im Jahr 1996, als der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar – den Tag der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee im Jahr 1945 – zum offiziellen Gedenktag erklärte. Der Gedenktag soll erinnern und mahnen, engagiert sich gegen ein Vergessen der nationalsozialistischen Verbrechen und hebt die Wichtigkeit der Wachsamkeit gegenüber aktuellen Trends des Antisemitismus und der Menschenfeindlichkeit hervor. Der Bundestag veranstaltet zu diesem Anlass eine jährliche Gedenkstunde. In der Bundesrepublik wird darüber hinaus an diesem Tag an öffentlichen Gebäuden Trauerbeflaggung gesetzt.

International wird dieser Tag seit 2006 auch als Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts anerkannt, nachdem die Vereinten Nationen dieses Datum durch die Resolution 60/7 am 1. November 2005 hierfür festgesetzt haben.

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