Coronaregeln, Besuchsrecht, Maskenpflicht: Auf der Suche nach dem richtigen Entbindungsort im Kreis Unna gibt es einige Punkte zu beachten. © Tim Bish/Unsplash

Geburt in Corona-Pandemie

Geburt im Lockdown: Diese Regeln gelten in Kliniken und Geburtshäusern im Kreis Unna – Teil 1

Darf der Vater bei der Geburt dabei sein? Und muss ich eine Maske während der Entbindung tragen? Fragen, die werdende Eltern in Coronazeiten beschäftigen. Wir geben die Antworten für den Kreis Unna.

Kreis Unna

, 21.01.2021 / Lesedauer: 5 min

Für Schwangere ist die Corona-Pandemie eine Herausforderung: Nicht immer ist klar, in welcher Klink oder in welchem Geburtshaus welche Regeln für die Entbindung gelten. Welche Regeln im Marien-Hospital in Lünen, im Marien-Hospital in Witten, im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, im Knappschaftskrankenhaus in Dortmund und im Evangelischen Krankenhaus in Hamm gelten, finden Sie im ersten Teil unserer Übersicht:

Das Marien-Hospital in Lünen:

Mütter, die im Lüner Marien-Hospital entbinden wollen, sollten sich etwa 6 Wochen vor Entbindung einen Termin im Kreißsaal geben lassen (Tel. (02306) 772706), um die Geburtsplanung abzusprechen, teilt Monika Eickelmann, Pflegerische Leitung der Geburtshilfe mit. „Wenn ein Familienzimmer gewünscht wird, informieren uns die werdenden Eltern direkt bei der Aufnahme im Kreißsaal. Falls an dem Tag ein Zimmer zur Verfügung steht, würden wir dieses gerne anbieten.“ Doch auch spontane Entbindungen sind möglich.

Vor der Aufnahme ins Krankenhaus wird ein Covid-19-Abstrich bei der Gebärenden gemacht, eventuell auch ein Schnelltest, so Eickelmann. Parallel dazu wird die Gebärende mittels Fragebogen zu möglichen Symptomen befragt, danach wird diese Befragung 2 Mal täglich wiederholt.

„Alle Patienten tragen in unserem Klinikum einen Mund-Nasen-Schutz (MNS), auch im Kreißsaal“, sagt Eickelmann. „Während der Entbindung wird der MNS auch abgenommen. Auf der Station wird bei Betreten des Zimmers die Patientin darauf hingewiesen, ihren MNS anzulegen.“ Der werdende Vater oder eine Bezugsperson darf während der Geburt anwesend sein. „Sollte sich die Geburt hinziehen, kann der Partner das Krankenhaus verlassen und wieder in den Kreißsaal zurück kommen.“
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Nach der Entbindung bleiben die Mütter noch etwa 2 Stunden im Kreißsaal und werden dann auf die Station verlegt. „Auf der Station verabschieden sich die Väter“, so Eickelmann. „Die Patientinnen haben täglich die Möglichkeit, eine Stunde Besuch (Partner/Ehemann) zu empfangen.“ Ein Fragenbogen und Fiebermessung vorausgesetzt, sofern der Partner das Krankenhaus zwischenzeitlich verlässt.

Das Marien-Hospital in Witten:„Im Marien Hospital Witten wird eine Anmeldung zur Geburt ab der 32. Schwangerschaftswoche empfohlen“, teilt Prof. Dr. Sven Schiermeier, Chefarzt der Frauenklinik und Geburtshilfe, Marien-Hospital Witten, mit. „Sollte es sich um eine Risiko- oder Mehrlingsschwangerschaft handeln, kann dieser Termin auch schon früher in der Schwangerschaft gemacht werden.“ Es sei aber jederzeit möglich, spontan und ohne eine vorherige Anmeldung im Marien-Hospital Witten zu entbinden.

„Werdende Mütter müssen bei der Aufnahme einen Coronatest machen. Positiv auf Covid-19 getestete Schwangere entbinden unter besonderer Beachtung der Hygienemaßnahmen in einem separaten Bereich“, so Schiermeier weiter. „Grundsätzlich gilt im gesamten Krankenhaus eine Maskenpflicht. Sollte das Tragen einer Maske während der Geburt für die Schwangere nicht möglich sein, so darf diese die Maske abnehmen. Das Team der Geburtshilfe setzt dann FFP2-Masken auf, um sich zu schützen.“Es darf eine Person bei der Geburt dabei sein. Dies kann der Partner, aber auch eine andere vertraute Bezugsperson sein. Diese darf im Geburtsverlauf nicht wechseln. Die Begleitperson kann sowohl bei einer natürlichen Geburt, als auch bei einem Kaiserschnitt zur Unterstützung dabei sein.
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Väter bzw. eine andere Bezugsperson haben ein unbegrenztes Besuchsrecht. Auch die Belegung von Familienzimmern nach der Geburt ist weiterhin möglich, so dass die Familie die erste Zeit besonders intensiv miteinander verbringen kann. Sollte die Mutter in einem Zwei-Bett-Zimmer liegen, ist bei den Besuchen auf die zweite Mutter im Zimmer Rücksicht zu nehmen. Tel. (02302) 1731390

Das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke:

„Frauen, die bei uns entbinden möchten, sollten sich für ein Geburtsplanungsgespräch anmelden, das nach Möglichkeit in der 36. Schwangerschaftswoche stattfindet (bei Zwillingsschwangerschaften nach Absprache auch früher)“, teilt Alexandra Schürmann, Sprecherin des Gemeinschaftskrankenhauses in Herdecke, mit. Hier kann die werdende Mutter Wünsche für die Geburt mit der Geburtshelferin besprechen.

„Im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke wird keine Frau abgewiesen, die mit Geburtswehen den Kreißsaal aufsucht. Eine Anmeldung vor der Geburt empfehlen wir jedoch ausdrücklich.“ Alle Mütter werden bei Aufnahme zur Geburt abgestrichen. Im Falle eines positiven Coronatests arbeiten die Geburtshelferinnen im Kreißsaal mit persönlicher Schutzausrüstung. Einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz tragen die Hebammen, Ärzte und Ärztinnen im Kreißsaal zu jeder Zeit. Die Gebärende selber trägt während der Geburt keine Maske. „Unter der Geburt ist eine Begleitperson zugelassen. Diese Person muss während der gesamten Zeit im Kreißsaal eine Maske tragen“, so Schürmann. Danach gilt: „Eine Begleitperson darf die Mutter unter Einhaltung unserer Abstands- und Hygieneregeln besuchen oder ist sowieso schon mit ihr in einem Familienzimmer mitaufgenommen.“ Tel. (02330) 624455

Das Knappschaftskrankenhaus in Dortmund:

„Sollten vorher keine Fragen bei den Schwangeren vorliegen, so sollten sie ab der 36. Schwangerschaftswoche zu einer Geburtsplanung in die Klinik kommen“, sagt Kliniksprecher Klaus-Peter Wolter. „Hier werden alle Fragen zur Geburt geklärt. Ebenso erfolgt eine Ultraschalluntersuchung.“ Aber auch ein früherer Kontakt ist möglich. Tel. (0231) 9221221

Vor der stationären Aufnahme wird ein Corona-Abstrich bei der werdenden Mutter gemacht. „Bei der Geburtsbegleitung gilt, sofern der Abstand von 1,5 Meter zum Personal nicht eingehalten wird, auch hier Maskenpflicht, soweit dem nicht medizinische Gründe entgegenstehen“, so Wolter. „Da die Hebammen und auch weiteres ärztliches Personal permanent bei der Geburtsbegleitung eine FFP2-Maske tragen und bei unklarem Covid-Status einer Gebärenden auch zusätzlich ein Visier, ist hoher Infektionsschutz in jeder Phase gesichert.“

Während der Geburt und danach ist nur der mögliche Vater bzw. Partner als Bezugsperson zugelassen. Dieser wird ebenfalls mittels PCR-Test auf Covid-19 getestet. „Sofern der zuvor erfolgte Covidtest des Partners negativ ist, so darf dieser täglich von 18 bis 19 Uhr zu Besuch kommen.“ Negativ getestete Partner können auch für den Klinikaufenthalt ein Familienzimmer mit der Frau und dem Kind nutzen.

Das Evangelische Krankenhaus in Hamm:

Wenn eine unkomplizierte Schwangerschaft vorliegt, sollten sich die werdenden Mütter ab der 30. Woche in der Hebammensprechstunde zur Geburtsanmeldung melden (Tel. (02381) 5891345)“, sagt Kliniksprecherin Susanne Grobosch. Hier finden Sie alle Kontakte auf einen Blick: bit.ly/39LVFdC

Natürlich könne sich jede Schwangere mitsamt Mutterpass auch spontan für das Evangelische Krankenhaus entscheiden. Was bei der Aufnahme der werdenden Mutter ins Krankenhaus passiert, dabei hält sich die Klinik vage und verweist auf einen Infoflyer. Dort steht: „Für Ihre Sicherheit ist auch zu Zeiten von Covid-19 jederzeit gesorgt. Unser Krankenhaus hält selbstverständlich alle erforderlichen Medikamente, alle Materialien in ausreichender Zahl und genügend Fachpersonal vor. Im Kreißsaal und auf der Wochenstation sind wir strukturell auf Entbindungen Corona-infizierter Patientinnen vorbereitet.“
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Eine Maskenpflicht während der Geburt gibt es für die Entbindenden nicht. Der Vater oder eine andere Bezugsperson kann bei einer Spontangeburt mit Mund-Nasen-Bedeckung ab dem Zeitpunkt, wenn die Geburt sicher losgeht (Muttermund ca. 5 cm offen), bei seiner Frau sein. „Aber auch hier gibt es in besonderen Fällen Ausnahmen, damit der Vater früher seiner Frau beistehen kann. Bei einem Kaiserschnitt kann der Vater nicht mit in den OP, wartet also solange im Kreißsaal auf Baby und Mutter.“

Nach der Geburt kann der Vater solange mit Mutter und Kind zusammenbleiben, bis diese auf die Station verlegt werden. Jeden Tag kann er dann für eine Stunde zu Besuch kommen. Familienzimmer sind je nach Verfügbarkeit möglich. Wenn der Partner mit auf dem Familienzimmer bleibt, können die Familienangehörigen das Krankenhaus für die Dauer des Aufenthaltes nicht verlassen.

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