Solidarische Landwirtschaft
Gärtnerei Stadtgemüse in Werne wächst weiter – und hat schon die ersten Gemüsepflanzen angebaut
Die Gärtnerei Stadtgemüse steht im Zeichen der solidarischen Landwirtschaft - und wird allmählich größer. Auf der neuen Fläche sind schon die ersten Gemüsepflanzen angebaut.
Nur wenige Wochen nach dem Startschuss Anfang August ist die Gärtnerei Stadtgemüse um eine weitere Fläche gewachsen. Auf der anderen Seite der Neuen Kampstraße 41 konnten Laurin Berger und Anna Kristina Brämswig nun die ersten 2.000 Quadratmeter im Bereich der Baumschule Grunewald für den Gemüseanbau aufbereiten. „Der Boden hier ist ideal für uns, weil er so lange geruht hat“, sagt Berger. „Und es werden ja immer weitere Stück hinzukommen, weil sich die Baumschule aus diesem Bereich zurückziehen wird“.
Sie hinterlässt dabei aber für die Gärtnerei Stadtgemüse einen bestimmten Baumbestand, der einerseits gut aussieht und Schatten spendet, andererseits zum Teil aber auch Früchte trägt, die dann mitgeerntet werden können. „Gerade haben wir schon eine Menge Äpfel und Pflaumen hier herausgeholt“, berichtet Anna Kristina Brämswig. „Im nächsten Jahr werden wir das intensivieren und auch Saft davon machen“.
Laurin Berger und Anna Kristina Brämswig wollen nicht nur für die künftigen "Ernteteiler" anbauen, sondern die Menschen auch über ökologische Landwirtschaft informieren. © Günther Goldstein
Auf der neuen Fläche sind auch schon die ersten Gemüsepflanzen angebaut worden. Es handelt sich um Winterblumenkohl, der dann im April geerntet werden kann. Zurzeit wird er mit einem feinen Netz vor Schädlingen gehütet.
Am Ende wird dann die solidarische Landwirtschaft in Stockum auf 11.000 Quadratmetern Gemüse, Obst und Kräuter anbauen und bewirtschaften. Dabei sollen auch viele vergessenen und den meisten wohl unbekannten Sorten zum Einsatz kommen. „Da müssen wir nur unsere Großeltern fragen, was das ist. Sie werden wohl eine Antwort darauf haben“, scherzt die Gartenbaufachfrau. „Damit unsere Mitglieder wissen, was sie damit anfangen können, gibt es von uns Kochtipps und Rezepte“.
Jahreszeiten bestimmen die Ernte in der Gärtnerei Stadtgemüse
Was wann, wo und wie angebaut wird, bestimmen die Jahreszeiten - auch den Zeitpunkt, zu dem es geerntet werden kann. So soll sich bei den Menschen wieder ein Bewusstsein entwickeln für natürliche Abläufe und Zusammenhänge.
Blick unter die Plane. Man sieht: Hier wächst schon was. © Günther Goldstein
Auch welche Einflüsse das Wetter hat, wird sich im Betrieb zeigen. „Wenn der Salat verhagelt wird, gibt es auch keinen zu ernten“, sagt Laurin Berger. Robuste Sorten sollen den klimatischen Veränderungen trotzen. „Wir wollen eher weniger ernten, wenn das, was wir bekommen, dafür besser schmeckt“.
Für die nächste Zeit plant man auch den Bau eines Folientunnels, in dem bestimmte Sorten sowie Setzlinge unterkommen sollen. Ebenfalls sollen Wildzäune zum Schutz der Gemüsereihen aufgestellt werden. Für diese Arbeiten sind Helfer immer willkommen.
Hier geht's lang: Die Gärtnerei Stadtgemüse befindet sich an Neuen Kampstraße in Stockum. © Günther Goldstein
Rund 100 Haushalte können ab der kommenden Erntesaison 2023 dann mit einer wöchentlichen vielfältigen Ration an Gemüse und Kräutern versorgt werden. Dafür gibt es im November eine Biete-Runde, bei der man einen Vertrag mit der Gärtnerei Stadtgemüse abschließen kann. Der Beitrag beträgt rund 100 Euro pro Monat und gilt für das Erntejahr 2023.
Wer dann mit dabei ist, kann sich seinen Anteil an der Ernte direkt am Feld abholen. „In diesem Moment schauen sich Erzeuger und Verbraucher direkt an“, sagt Laurin Berger, dem bei seinem Vorhaben das Miteinander und der Austausch mit netten Menschen am Herzen liegt.
Am Freitag (23. September) gibt es für Interessenten ab 18 Uhr eine Ackerführung.
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