Wespen lieben Süßes, aber auch Deftiges. Apothekerin Dr. ANke Lochmann und ihre Kolleginnen und Kollegen aus Fröndenberg in Fröndenberg geben Tipps bei Insektenstichen.

Wespen lieben Süßes, aber auch Deftiges. Apothekerin Dr. Anke Lochmann und ihre Kolleginnen und Kollegen in Fröndenberg geben Tipps bei Insektenstichen. © Archiv/ Marcus Land

Wespen und Kriebelmücken: Fröndenbergs Apotheker geben Tipps bei Stichen

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Dicke Schwellungen nach Insektenstichen sind Apothekern aus Fröndenberg in diesem Sommer vermehrt aufgefallen. Was aber hilft am besten, wenn Wespen gestochen oder Kriebelmücken gebissen haben?

Fröndenberg

, 16.08.2022, 05:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wer auf dem Marktplatz ein Stück Kuchen gegessen, eine Limo getrunken oder ein Schnitzel verspeist hat, könnte in den vergangenen Tagen auch Bekanntschaft mit lästigen Plagegeistern gemacht haben. Nach einem Stich ist der nächste Schritt dann häufig der Besuch in einer Apotheke.

Apothekerin Claudia Pöstges stellt in diesem Sommer fest, „dass Schwellungen besonders dick werden“. Wenn Einstichstellen erkennbar anschwellen, ist das meist schon der Hinweis auf eine allergische Reaktion, die nicht immer gleich stark ausfällt.

Claudia Poestges ist Apothekerin der Fröndenberger Stifts-Apotheke.

Claudia Poestges ist Apothekerin der Fröndenberger Stifts-Apotheke. © Archiv/Hennes

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Wenn Patienten mit Insektenstichen in ihre Stifts-Apotheke kommen, empfiehlt Pöstges oft Umschläge mit Mitteln, die abschwellend und desinfizierend wirken. Antihistaminika, also Antiallergika, könnten geboten sein, wenn die Einstichstelle außergewöhnlich stark anschwillt.

Tipp: Wohlbefinden 30 Minuten lang beobachten

Statistisch gesehen gebe es in der Ruhr-Apotheke in diesem Sommer keine Zunahme an Nachfragen wegen Insektenstichen, hat Inhaber Carsten Brassat beobachtet. „Persönlich habe ich das in den letzten ein, zwei Wochen aber festgestellt“, so der Apotheker.

Carsten Brassat leitet die Ruhr-Apotheke in Fröndenberg.

Carsten Brassat leitet die Ruhr-Apotheke in Fröndenberg. © SVF

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Antiallergische Cremes oder Tabletten empfiehlt auch er, niedrig dosiertes Cortison sei ebenfalls ein Mittel der Wahl bei Stichen. Wer nicht wisse, ob er allergisch reagiere, solle sein Befinden mindestens eine halbe Stunde nach dem Insektenstich beobachten und dabei bestenfalls nicht allein bleiben.

Ein allergischer Schock erfordere nämlich dringend ärztliche Hilfe. Da sei es gut, wenn eine andere Person den vielleicht schwindeligen Betroffenen in eine Praxis oder Klinik fahren könne. Apotheker könnten diese medizinische Frage grundsätzlich nicht beantworten. „Wir dürfen nicht diagnostizieren“, stellt Carsten Brassat klar.

Ebenso wie seine Kollegin Dr. Anke Lochmann kennt er neben Stichen durch Wespen auch vielfach regelrechte Bisse von Kriebelmücken, die sehr schmerzhaft sein können. „Die Leute leiden dann länger“, weiß Lochmann.

Tipp: Hitze gegen den Juckreiz

Gegen Juckreiz rät die Inhaberin der Markt-Apotheke auch zu thermischen Mitteln: Kleine Stifte, die sich hoch erhitzen, drückt man dabei möglichst frühzeitig auf die Stichstelle, um die Proteine, die mit dem Insektengift ins Hautgewebe gelangt sind, zu zerstören. Denn die Eiweißmoleküle lösten den Juckreiz aus.

Im Mund oder auf den Lippen und auch bei Kindern empfehle sich diese Hitzebehandlung aber nicht. Und wer nach einem Stich im Gesichtsbereich unter Atemnot klage, müsse schnell reagieren: „Ab ins Krankenhaus“, rät auch Anke Lochmann.

Anne-Katrin Burmester ist Apothekerin in der Hubertus-Apotheke in Fröndenberg-Langschede.

Anne-Katrin Burmester ist Apothekerin in der Hubertus-Apotheke in Fröndenberg-Langschede. © Archiv/Jacobi

Anne-Katrin Burmester von der Hubertus-Apotheke in Langschede sieht allergische Reaktionen auf Insektenstiche in den vergangenen Wochen ebenfalls recht häufig. Das könne in diesem Sommer zum ersten Mal auftreten, auch wenn man jahrelang nicht mehr als den Stichschmerz und Juckreiz verspürt hat.

Tipp: Kühlen nicht mit purem Eis

Schwelle nach 30 Minuten eine Einstichstelle nicht weiter an, sei meist aber nichts Schlimmeres mehr zu befürchten. Eine bestehende Allergie, ergänzt Claudia Pöstges, könne im Übrigen beim Hautarzt durch einen Test ermittelt werden.

„Kühlen, kühlen, kühlen“, so Anne-Katrin Burmester, sei in der Regel immer noch das probateste Hausmittel bei Insektenstichen. Das bekräftigt auch Dr. Anke Lochmann. Darauf achten solle man dabei aber, dass das Eis nicht direkt auf die Haut kommt. Besser einen Beutel mit Wasser und Eiswürfeln füllen, das kühle ebenso gut. Und wenn nichts anders zur Hand ist, täten es auch mal gefrorene Erbsen, eingewickelt in ein Geschirrtuch.