Solidarische Landwirtschaft

Frisches Gemüse für 100 Werner Familien - Werne soll erste solidarische Landwirtschaft bekommen

Gemüse und Obst vom Bauernhof direkt auf den heimischen Esstisch: In Werne soll die erste solidarische Landwirtschaft der Stadt entstehen. Das wünscht sich das Café Future.

Werne

, 07.06.2022 / Lesedauer: 3 min

Wer kennt schon den Acker, auf dem seine Lebensmittel wachsen? Wer kennt den Bauern, der seine Lebensgrundlage herstellt? Wohl die Wenigsten. Ganz anders ist das bei Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer solidarischen Landwirtschaft, wie Laurin Berger, Gemüsegärtner zu Gast am Donnerstag (2. Juni) beim Café Future der Klimainitiative Natürlich!Werne berichtete. Solidarische Landwirtschaft, kurz Solawi, setzt auf kurze Wege und den direkten Kontakt zwischen Erzeugern und Verbrauchern.

Denn das tun die Teilnehmer einer Solawi: Sie teilen sich die Ernte eines Gemüsehofes. Eine feste Verbrauchergemeinschaft finanziert einen landwirtschaftlichen Betrieb durch ihre festen Beiträge und bekommt dafür die Ernte, zum Beispiel das Gemüse einer Gärtnerei. Fast 400 solcher Solawis gibt es bereits in Deutschland, Tendenz steigend.

Für einen festen monatlichen Beitrag gibt es frische Produkte

Die Argumente überzeugten auch in Werne, wo sich rund 20 Teilnehmer des Café Future in der Familienbildungsstätte für das Thema begeistern. Wissen, wo es herkommt; wissen, wie es angebaut wurde: das können Ernteteiler. Gemeinschaftsgetragene Landwirtschaft erlaubt den Blick hinter die Kulissen, vom Offenlegen der Betriebskosten bis zur Ernte, wo Mithelfen gerne gesehen ist. In Werne könnten in einem ersten Schritt rund 100 Familien versorgt werden, teilt das Café Future mit.

Ernteteiler verpflichten sich immer für je ein Jahr, einen festen monatlichen Betrag zu zahlen und ihren Gemüseanteil abzunehmen. Der Betrieb kann so nicht nur gut planen, auch das Risiko von Dürren, Schädlingsbefall und anderen Herausforderungen verteilt sich auf viele Schultern. „Die Produkte verlieren ihren Preis und erhalten ihren Wert zurück“, sagt Gemüsegärtner Laurin Berger.

Für die Teilnehmer des Café Future gibt es verschiedene Motivationen. Die einen wünschen sich frisches, nachhaltig produziertes Gemüse, die anderen möchten auch ihren Kindern den Bezug zur Natur wieder bieten können. Auch darum gehe es bei solidarischer Landwirtschaft, sagt das Café Future: eine Verbindung zu den Lebensmitteln und den Bauern, die sie produzieren, aufzubauen. Eine Wertschätzung, von der viele Landwirte nur träumen könnten.

„Als Produzent, kenne ich die Gesichter der Menschen, für die ich anbaue“, weiß Laurin Berger, der selbst in einer solidarischen Landwirtschaft gearbeitet hat. Wer mehr Informationen über solidarische Landwirtschaft sucht, findet diese beim Netzwerk solidarische Landwirtschaft: www.solidarische-landwirtschaft.org. Direkten Kontakt zum Café Future bekommen Interessierte unter folgender Mail-Adresse: cafefuture-werne@posteo.de.