Die Feuerwehr in Werne plant den Aufbau einer eigenen Kinderfeuerwehr. Diese Idee stellte Vize-Wehrleiter Tobias Tenk am Mittwochabend im Ausschuss für Soziales und öffentliche Ordnung vor. Dabei berichtete er von einem „Luxus-Problem“, das einer schnellen Gründung widerspricht. Zudem müssten weitere offene Fragen geklärt werden.
Das „Luxus-Problem“ sei die Tatsache, dass die Jugendfeuerwehr Werne schon jetzt voll ist und eine Warteliste führt. Auf Anfrage der Redaktion am nächsten Tag erläuterte Tenk die Sachlage. „Wenn wir jetzt eine Kinderfeuerwehr gründen, würden ein Jahr später zumindest einige Kinder in die Jugendfeuerwehr wechseln wollen. Aber die haben jetzt schon eine Warteliste von zehn Interessenten. Das wäre momentan also kontraproduktiv.“

Jugendfeuerwehr ist voll
Die Wehr überlege derzeit intern, wie man das Problem lösen kann. Eventuell dadurch, dass man die 30-köpfige Jugendwehr teile und mehr Platz für Nachrücker schaffe. „Dann muss aber auch dafür gesorgt sein, dass es genug Jugendbetreuer gibt“, sagt Tenk. Auf dem Papier verfügt der Nachwuchs über ein 15-köpfiges Betreuungs-Team, aber nicht jeder sei zu jedem Termin verfügbar.
Die Jugendfeuerwehr in Werne startet ab dem Alter von 12 Jahren und reicht bis zum 18. Lebensjahr. Die Kinderwehr würde den Altersrahmen von sechs bis 12 Jahren abdecken. Doch mit Wehr-Alltag hätten die Kinder wenig zu tun. „Das muss man sich eher wie eine organisierte Kinderbetreuung vorstellen, in die immer wieder mal das Thema Feuerwehr hineinspielt“, sagt Tenk.
Personalfrage für Kinder klären
Die Personalfrage bei der Aufstellung einer Kinder-Abteilung sei ein zentrales Thema. „Wir suchen eine pädagogische Fachkraft, die ehrenamtlich über einen längeren Zeitraum die Kinder betreuen kann.“ Tenk kann sich Treffen im Monats- oder vielleicht 3-Wochen-Rhythmus vorstellen. Außerdem brauche es weitere Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, die sich in der Nachwuchs-Abteilung engagierten.
Vermutlich würde die neue Gruppe nicht an der Hauptwache stationiert, sondern in einer der Außen-Löschgruppe. „Vielleicht in Langern“, meint Tenk, „da gibt es einen Gemeinderaum und die Feuerwache liegt direkt um die Ecke. Parkmöglichkeiten gibt es dort ebenfalls.“
Wenn diese Fragen geklärt seien, „könnten wir Ende 2025 oder Anfang nächsten Jahres mit der Kinderfeuerwehr starten“, sagte Tobias Tenk im Ausschuss. Dem Reporter vertraute er eine weitere Motivation für solch eine Neu-Gründung an: „Es geht nicht nur darum, früh den Nachwuchs für die Feuerwehr zu begeistern. Sondern vielleicht findet das ein oder andere Elternteil dadurch den Zugang zur Freiwilligen Feuerwehr“.